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Das Jahr 2024 war für die Endometriose-Vereinigung Deutschland ein aufregendes und erfolgreiches Jahr voller bedeutender Entwicklungen, Erfolge und neuer Initiativen. Unter dem Jahresmotto „Endometriose und Bewegung“ haben wir zahlreiche Projekte umgesetzt, Aktionen gestartet und vieles erreicht. Ein Rückblick auf unsere Höhepunkte:
Neue Wege und digitale Innovationen
- Online-Mitgliedschaft: Wir haben es ermöglicht, direkt über unsere Webseite Online-Mitglied in der Endometriose-Vereinigung zu werden – ein Schritt, der den Zugang zu unserer Gemeinschaft erleichtert.
- Barrierearme Webseite: Mit der Einführung des Tools „Eye Able“ ist unsere Webseite nun barrierearm. Besucher*innen können Inhalte vorlesen lassen oder die Darstellung an individuelle Bedürfnisse anpassen.
- Webshop-Ausbau: Unser automatisierter Webshop bietet eine einfache Bestellmöglichkeit für kostenfreie Informationsmaterialien.
Beratung und Selbsthilfe
- Rekordzahlen in der Beratung: Unsere Beratungsstelle hat 2024 so viele Beratungsgespräche geführt wie noch nie – ein echter Meilenstein! Dies war nur möglich, dank des unglaublich großen Engagements unserer Beraterinnen – an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an das Team!
- Beraterinnen-Wochenenden: Zwei Wochenenden boten unseren ehrenamtlichen und angestellten Endometriose-Beraterinnen die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen und weiterzubilden.
- Neue Beraterinnen: Nach einer erfolgreichen Fortbildung verstärken vier neue Endometriose-Beraterinnen unser Team.
- Erweiterung der sozialrechtliche Beratung: Mit zwei neuen Beraterinnen konnten wir unser Angebot für unsere Mitglieder nach dem Ausscheiden von Annette Wojtas sichern.
- Wachstum der Selbsthilfegruppen: Die Anzahl der Selbsthilfegruppen hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt – dies zeigt, wie wichtig die Selbsthilfegruppen bei der Bewältigung der Endometriose sind und wie wichtig und hilfreich es ist, sich untereinander und miteinander auszutauschen und zu stärken. Ein großes Dankeschön, an alle Leiterinnen, die sich dieser wichtigen Aufgabe stellen!
Bewegung im Fokus
- Walk and Run for Endo: Über 800 Teilnehmende setzten beim Walk and Run während des Endo March mit gelben Rucksäcken joggend oder spazierend ein Zeichen für Endometriose-Betroffene. Sie alle haben mit dem Verteilen unserer Infomaterialien aktiv zur Aufklärung über Endometriose beigetragen.
- Endo-Festival: Im August trafen sich über 100 Teilnehmende beim ersten Festival für Endometriose-Betroffene in Fulda zu einem Wochenende voller Workshops, Vorträge und Bewegung.
- Berlin Marathon: Dank der Charity-Tickets des SCC Charlottenburg liefen internationale Läuferinnen und Läufer beim 50. Berlin-Marathon am Tag der Endometriose für unsere Arbeit und sammelten Spenden.
- Halbmarathons und Berlin Marathon: Lukas Heilmann, der Lebensgefährte unserer Vorstandsvorsitzenden Maria Bamberg, nahm an zahlreichen Halbmarathons und dem Berlin Marathon teil, um auf Endometriose aufmerksam zu machen und Spenden für unsere Arbeit zu sammeln. Danke Lukas, du warst und bist für viele ein Vorbild!
Stärkung der Aufklärung
- Animationsfilm für Jugendliche: Am Nikolaustag feierte unser erster Animationsfilm Premiere, der junge Menschen über Menstruationsbeschwerden und Endometriose aufklärt. Diesen und viele weitere Videos, die in diesem Jahr entstanden sind, können auf unserem stetig wachsenden YouTube-Kanal angeschaut werden.
- Instagram-Live-Talks: In einer fünfteiligen Interviewreihe sprachen wir mit Expert*innen und spannenden Gästen wie einer ehemaligen Leistungssportlerin über Endometriose.
- Social Media-Rekord: Unser Instagram-Kanal ist der reichweitenstärkste deutschsprachige Kanal zu Endometriose. Wir haben unsere Reichweite weiter ausgebaut und tausende Betroffene und Interessierte erreicht.
- Corporate Identity: Unsere überarbeiteten Flyer und neue Grafiken sorgen für ein modernes und einheitliches Erscheinungsbild. Wir haben auch die Adenomyose stärker in den Fokus gerückt.
Politisches Engagement und Forschung
- EU-Parlament: Erstmals nahmen wir an einer parlamentarischen Veranstaltung zu Endometriose in Brüssel teil.
- BMBF-Förderung: Unser Einsatz führte zu einer Forschungsförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, mit der seit September fünf Forschungsverbünde starten konnten. In drei davon arbeiten wir aktiv mit.
- Leitlinienarbeit: Wir haben an der neuen S2k-Leitlinie zur Behandlung von Endometriose mitgewirkt, die 2025 erscheinen wird.
- Austausch mit dem Gesundheitsministerium NRW: Seit dem Herbst sind wir mit dem Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen im Austausch, um eine Unterrichtsstunde zum Thema Menstruationsbeschwerden und Endometriose zu entwickeln. Diese soll in den Lehrplan aufgenommen werden – ein absolutes Novum. Damit setzen wir einen wichtigen Schritt in unserer Kampagne „Jung und Endo“.
Veranstaltungen und Kooperationen
- Hybride Mitgliederversammlung: Zum ersten Mal konnten Mitglieder sowohl während des Endo-Festivals vor Ort in Fulda als auch online teilnehmen.
- Patient*innentage: Wir waren bei den Patiententagen des Universitätsklinikums Hamburg und dem ersten Patientinnen-Kongress in Nürtingen, den die Endo-Ladies Süddeutschland organsiert haben, vertreten.
- Frauen-Gesundheitsgipfel: Eine Vertreterin der Vereinigung nahm am ersten Frauengesundheitsgipfel der BILD teil.
Gemeinsam für eine bessere Versorgung
- Neue Zertifizierungen: Wir haben weitere Endometriose-Einrichtungen mit unserem Qualitätssiegel QuEndo als selbsthilfefreundlich und patient*innenorientiert ausgezeichnet und Re-Zertifizierungen durchgeführt.
- Leitlinie: Bei der Überarbeitung der S2k-Leitlinie, die im ersten Quartal 2025 veröffentlicht wird, haben wir aktiv die Position der Patient*innen vertreten.
- Endometriose-Forschung: Nachdem wir mit unserem politischen Engagement erreicht haben, dass die Bundesregierung erstmals Fördermittel für die Erforschung der Endometriose bereitstellt, sind wir nun aktiver Partner in drei bundesweiten Forschungsverbünden und vertreten hier die Perspektive der Betroffenen.
Eine starke Gemeinschaft
- Wachstum der Mitgliedschaft: Wir sind stolz darauf, dass viele neue Endometriose-Betroffene Mitglied unserer Gemeinschaft geworden sind. Seit diesem Jahr zählen wir über 3.600 Mitglieder – eine Verdopplung in den letzten fünf Jahren. Gemeinsam sind wir eine starke Gemeinschaft!
- Gemeinsames Engagement: All diese Arbeit war nur möglich dank des unfassbar großen, tollen und vor allem kompetenten Engagements vieler Ehrenamtlicher in der Beratung, im politischen Engagement, der SHG-Leiterinnen und unseres Vorstands. Besonderer Dank gilt auch unserem Team in der Geschäftsstelle, das mit hoch engagierter Arbeit einen großartigen Beitrag geleistet hat.
2024 war ein Jahr, das uns bewegt und gestärkt hat. Wir danken allen, die uns begleitet haben – für ihre Unterstützung, ihr Engagement und ihre Begeisterung. Mit Vorfreude blicken wir auf 2025 und freuen uns auf weitere Projekte, Aktionen und Erfolge im Sinne der Endometriose-Betroffenen!