Endometriose und Psyche

Endometriose ist eine körperliche Erkrankung. Das Erleben der Symptome, wie beispielweise Schmerz, steht jedoch in enger Wechselbeziehung mit der Psyche. Schmerzen und chronische Beschwerden, eingeschränkte Fruchtbarkeit, lange Diagnosezeiträume, soziale Isolation, Beziehungsprobleme, Schwierigkeiten bei der Arbeit, beim Studium oder in der Schule können die Lebensqualität beeinträchtigen und dazu führen, dass Endometriose-Betroffene unter Angst, Stress oder Depressionen leiden.

Die psychischen Auswirkungen

Eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigt, dass 48 % der Endometriose-Betroffenen unter milden Depressionssymptomen leiden und 62 % unter milden Angstsymptomen. Laut der Studie leiden 16,7 % unter einer moderaten bis schweren Depression und 31,4 % unter einer moderaten bis schweren Angststörung. Zudem erhöht Endometriose neben Angststörungen und Depressionen auch das Risiko für andere stressbezogene Erkrankungen, ADHS, sowie Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit. Diese Ergebnisse zeigen die Wichtigkeit einer psychologischen Mitbetreuung von Endometriose-Betroffenen. [2]

Auch die psychosozialen Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen sind enorm: 16 % der Endometriose-Betroffenen berichten von Fehlzeiten in der Ausbildung, 51 % von Problemen am Arbeitsplatz (davon 24 % aufgrund von Fehlzeiten wegen der Endometriose). 50 % berichteten von Problemen in der Partnerschaft. 10 % trennten sich infolgedessen von ihrem Partner oder ihrer Partnerin.

Zu den Einflussfaktoren für psychische Belastung durch Endometriose zählen die Stressbelastung und die Hormoneinnahme. Im Folgenden werden der Zusammenhang zwischen chronischem Schmerz und Psyche sowie zwischen Hormoneinnahme und Psyche ausführlicher dargestellt. Im Weiteren werden Strategien vorgestellt, die Endometriose-Betroffene in ihren Alltag integrieren können, um ihre Lebensqualität zu erhöhen. Und auch für Angehörige von Endometriose-Betroffenen finden sich Informationen, wie sie diese im Alltag unterstützen und begleiten können.

Im Guide zur Therapie-Suche werden vier verschiedene Formen von Psychotherapien portraitiert und der generelle Ablauf einer ambulanten Psychotherapie erläutert. Außerdem werden Anlaufstellen und Tipps für die Therapieplatz-Suche vorgestellt.

Psychische Auswirkungen der Endometriose

Schmerzbelastung als Einflussfaktor für psychische Belastung

Oft führt Endometriose zu langanhaltenden Schmerzen, die zu Beeinträchtigungen in vielen Bereichen des Lebens führen und sich somit negativ auf die Psyche auswirken können. Die körperlichen Prozesse bei Endometriose, wie Vernarbungen, Blutungen oder Entzündungen, können beispielsweise psychische Prozesse wie Angst und Stress auslösen und somit das Schmerzempfinden weiter verstärken. Zudem können lang anhaltende Schmerzen zu einem gesteigerten Schmerzempfinden führen, wobei Menschen mit psychischen Vorerkrankungen besonders gefährdet sind. Darüber hinaus begegnet das soziale Umfeld auf lang andauernde Schmerzen häufig mit weniger Verständnis, was Betroffene psychisch stark belasten kann.

Zum anderen können sich die Gefühlslage und Stress sowohl positiv als auch negativ auf das Schmerzempfinden auswirken. Chronische Schmerzen können durch verschiedene Belastungen und Stressoren verstärkt werden. Diese Belastungen können unter anderem Unsicherheiten sein, die durch die durchschnittlich 7,5 Jahre bis zur Diagnosestellung entstehen, sowie Schlafstörungen oder Probleme im sozialen Umfeld und der Partnerschaft.

Um die Schmerzbelastung zu reduzieren, ist es wichtig herauszufinden, welche Strategien zur Reduktion der Beschwerden hilfreich sind. Dies kann auch im Rahmen einer Psychotherapie erlernt werden. Das Wechselspiel zwischen physischen und psychischen Symptomen kann den allgemeinen Zustand der Betroffenen verschlechtern, aber durchaus auch verbessern, weshalb eine ganzheitliche Betrachtung und Behandlung entscheidend ist.

Hormoneinnahme als Einflussfaktor für psychische Belastung

Die Behandlung von Endometriose umfasst häufig den Einsatz verschiedener Hormonpräparate, deren Reaktion und Verträglichkeit individuell variieren und nicht vorhersehbar sind. Das Ziel einer Hormonbehandlung ist die Verhinderung des Aufbaus von Endometrioseherden und Gebärmutterschleimhaut im monatlichen Zyklus. Dabei muss die Behandlung individuell mit einer Ärztin oder einem Arzt abgesprochen werden, um die persönliche Situation und mögliche Nebenwirkungen zu berücksichtigen. Zum Teil kann es bereits nach wenigen Wochen zu einer Linderung der Symptome kommen - es kann aber manchmal bis zu sechs Monate dauern, um zu sehen, ob ein Präparat wirksam ist – eine lange Zeit, insbesondere wenn die Schmerzen weiter andauern.

Zu den gängigen Präparaten zählen Gestagene und GnRH-Analoga, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Gestagenpräparate können Nebenwirkungen wie Depressionen, Gewichtszunahme, Schlafstörungen und Kopfschmerzen verursachen. Depressionen treten hierbei häufiger auf, insbesondere bei einer Vorbelastung. Auch bei GnRH-Analoga können viele dieser Nebenwirkungen auftreten, da der Körper in eine Situation wie in den Wechseljahren versetzt wird und somit die Begleitbeschwerden die Gleichen sein können. Dies kann sich ebenfalls negativ auf die psychische Verfassung auswirken.

Somit sind eine ganzheitliche Betrachtung und Behandlung, die sowohl die körperlichen als auch die psychischen Aspekte der Erkrankung berücksichtigen, von äußerster Wichtigkeit. Eine enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Ärzt*innen und gegebenenfalls Psychotherapeut*innen kann dabei helfen, die Schmerz- und die psychischen Belastungen zu reduzieren.

Was können Sie selbst tun?

Endometriose kann zu psychischen Belastungen führen und das Erreichen persönlicher Lebensziele, wie Kinder, Partnerschaft oder berufliche Anerkennung, beeinträchtigen. Um die Lebensqualität trotz der Erkrankung zu erhöhen, ist es wichtig, verschiedene Strategien in den Alltag zu integrieren. Ein erster Schritt kann sein, die eigenen Einflussmöglichkeiten auf die Beschwerdesymptomatik zu erkennen, die man im Laufe der Auseinandersetzung mit der Erkrankung weiter verfeinern kann.

Dazu zählt die Integration von Erholungsphasen, um Körper und Geist zu entspannen. Die Pflege sozialer Kontakte kann emotionale Unterstützung bieten und dabei helfen, sich verstanden und unterstützt zu fühlen. Des Weiteren kann die Lenkung der Wahrnehmung weg vom Schmerz hilfreich sein, um sich nicht ausschließlich auf die Beschwerden zu konzentrieren. Auch Sport und Bewegung können zur Schmerzlinderung beitragen und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Somit können diese Strategien sowohl bei der Schmerzbewältigung als auch im Umgang mit der psychischen Belastung hilfreich sein. [1]

Das Erlernen von Entspannungstechniken kann dazu beitragen, den Körper zu beruhigen und das Schmerzempfinden zu reduzieren. Chronische Schmerzen können veränderte Muskulaturspannung verursachen und damit zu Verspannungen, Fehlhaltungen und Dysbalancen führen. Entspannungstechniken können dabei helfen, die Muskelspannung abzubauen und Schmerzen zu lindern. Entspannung kann zum Beispiel durch Yoga, Meditation, progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Tai Chi erreicht werden. Vielleicht hilft aber auch ein kreatives Projekt. Eine einfache Entspannungsübung, die auch bei akuten Stresssituationen geeignet ist, ist das „Box Breathing“ oder „Viereckige Atmen“.

Entspannungsübung „Box-Breathing“

Die Übung folgt einem gleichmäßigen Atemrhythmus, bei dem alle vier Phasen des Atmens (Einatmen, Anhalten, Ausatmen, Anhalten) jeweils vier Sekunden dauern.

  1. Atme für 4 Sekunden ein

  2. Halte den Atem für 4 Sekunden

  3. Atme für 4 Sekunden vollständig durch den Mund aus

  4. Halte den Atem erneut für 4 Sekunden

  5. Wiederhole den Vorgang für mehrere Zyklen

Was kann Ihr Umfeld tun?

Angehörige können Betroffene auf vielfältige Weise unterstützen und dadurch dazu beitragen, das Leben von Endometriose-Betroffenen zu erleichtern und ihre psychische Belastung zu reduzieren. Dies sind einige Ansätze, wie Sie Betroffene unterstützen können:

  1. Kommunikation: Offene Gespräche und aktives Nachfragen können dabei helfen, Normalität im sozialen Umfeld beizubehalten und einem möglichen sozialen Rückzug entgegenwirken. Trotzdem ist es wichtig, Grenzen zu akzeptieren.

  2. Anwesenheit: Betroffenen das Gefühl zu geben immer für sie da zu sein, auch während starken Schmerzschüben, kann Betroffenen Sicherheit geben. Auch wenn es nicht leicht ist, nicht aktiv helfen zu können, kann dies großen Halt geben.

  3. Nachsicht haben: Wenn Endometriose-Betroffene Treffen teilweise spontan absagen müssen, ist dies kein Zeichen für Unzuverlässigkeit, sondern möglicherweise steckt die Erkrankung dahinter. Es ist für Betroffene selbst sehr bedauerlich, wenn die Beschwerden Freizeitpläne durchkreuzen. Deshalb spontan abgesagte Treffen nicht persönlich nehmen, sondern Nachsicht haben.

  4. Ablenkung: Unterstützung kann auch durch Ablenkungen geboten werden, da Schmerzen sehr eng mit unserem Gefühlsleben verbunden sind. Aktivitäten können (auch wenn es nur kurzzeitig ist) positive Gefühle auslösen und damit das Schmerzempfinden reduzieren, indem der Fokus auf andere Empfindungen gelenkt wird.

  5. Kleine Gefallen: Manchmal sind die Schmerzen so stark, dass Betroffene es kaum schaffen, aufzustehen, geschweige denn das Haus zu verlassen. Kleine Gefallen, wie beispielsweise Einkäufe erledigen, Arztbesuche begleiten oder Medikamente besorgen, können entlasten und dadurch eine große Erleichterung verschaffen.

  6. Verständnis und Geduld: Am wichtigsten ist, die Beschwerden ernst zu nehmen. Die Betroffenen sind weder wehleidig, noch bilden sie sich etwas ein. Es ist absolut legitim, dass man als Angehörige*r nicht komplett verstehen kann, wie es ist, mit einer chronischen Erkrankung zu leben. Wichtig ist, die Betroffenen nicht zu verurteilen und die Situation zu akzeptieren, um den Betroffenen bestmöglich beizustehen.

An folgenden Stellen gibt es Angebote für Betroffene und deren Angehörige:

  • Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V.: Wir bieten eine Telefon- oder Videoberatung durch betroffene Frauen und/oder psychologisch ausgebildete Beraterinnen an. Für die ersten beiden Beratungstermine ist keine Mitgliedschaft in der Endometriose-Vereinigung notwendig.

    Weitere Infos & Terminvereinbarung unter: 0341 – 3065 304  oder jederzeit per E-Mail an: info@endometriose-vereinigung.de

  • Asklepios Klinik am Kurpark Bad Schwartau

    Auf Anfrage kann ein Paargespräch in der psychosomatischen Abteilung in Anspruch genommen werden. Beim Arztgespräch kann der*die Partner*in grundsätzlich auch teilnehmen.

    Weitere Infos auf Anfrage: https://www.asklepios.com/bad-schwartau/abteilungen/gynaekologie/

  • Reha-Zentrum Bad Schmiedeberg

    Einmal im Monat wird ein Kurs für Partner*innen von Betroffenen angeboten. Der für alle Interessierten offene Gesprächskreis wird von Prof. Dr. med. Matthias Korell, einem erfahrenen Endometriose-Spezialisten und Psychotherapeuten, geleitet. Die Kursgebühr beträgt 25 Euro.

    Weitere Infos zu Terminen & Anmeldung: https://www.heilbad-bad-schmiedeberg.de/Endometriose.html

Guide zur Therapiesuche

Ein Weg, um Strategien zum Umgang mit den Belastungen und Einschränkungen durch die Endometriose zu erlernen, kann eine Psychotherapie sein. Es gibt verschiedene Formen der Psychotherapie, zu den von den gesetzlichen Krankenkassen derzeit finanzierten gehören: die Verhaltenstherapie, die Analytische Psychotherapie oder Psychoanalyse, die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sowie die Systemische Psychotherapie. Diese vier Formen der Psychotherapie werden im Folgenden kurz portraitiert:

Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie setzt in der Gegenwart an und versucht, eingeschliffene, ungünstige Verhaltensweisen und Vorstellungen zu analysieren und darauf aufbauend zu verändern. Das kann zum Beispiel der Umgang mit Angst sein: Angstauslösende Momente und Gedanken werden im Gespräch identifiziert und es wird überlegt, wie sie aktiv gelöst werden können. Oft gibt die*der Therapeut*in auch konkrete Übungen auf, die bei der Problembewältigung helfen können.

Analytische Psychotherapie/Psychoanalyse
Die Methode geht auf den Begründer der modernen Psychotherapie Sigmund Freud zurück. Grob gesagt geht es darum, oftmals verdrängte Prägungen und Muster in der eigenen Vergangenheit zu identifizieren, die in der Gegenwart Auslöser psychischer Erkrankungen und Probleme sind. Klassischerweise liegt die*der Patient*in dabei und spricht, während die*der Therapeut*in zuhört.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Auch bei diesem, der Psychoanalyse verwandten Ansatz, geht es um nicht bewältigte Traumata und Konflikte, die in die Gegenwart ausstrahlen. Allerdings steht die Lösung der gegenwärtigen Probleme im Vordergrund des Gesprächs zwischen Patient*in und Therapeut*in und weniger die Analyse der Vergangenheit.

Systemische Psychotherapie
In der systemischen Psychotherapie wird die*der Patient*in immer als Teil ihrer*seiner Umwelt gesehen. Sie nimmt damit nicht nur den/die einzelne*n Patient*in, sondern ihr*sein gesamtes Umfeld – Familie, Partner*in, Kinder, Beruf – in den Blick. Sie arbeitet an Beziehungen in der Familie und in anderen sozialen Systemen, die an der Entstehung und Aufrechterhaltung eines Problems beteiligt sind und daher auch Veränderungs- und Lösungsprozesse beeinflussen. Wichtige Merkmale sind der Fokus auf die Ressourcen und Stärken der*des Patient*in und die Arbeit mit Perspektivwechseln.

Genereller Ablauf einer ambulanten Psychotherapie

Eine ambulante Psychotherapie, die von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird, beginnt mit einer psychotherapeutischen Sprechstunde. In dieser erfragt der*die Therapeut*in die Art und Dauer der psychischen Beschwerden. Zudem gibt der*die Therapeut*in in diesem Gespräch eine Einschätzung, ob eine Psychotherapie nötig ist, eine andere Behandlungsform geeigneter wäre und eine Beurteilung über eine Diagnose. Falls eine Psychotherapie als geeignet betrachtet wird, erhältst du außerdem eine Einschätzung darüber, welche Therapieform geeignet sein könnte.

Falls der*die Therapeut*in, bei dem*der die psychotherapeutische Sprechstunde stattgefunden hat, keine Kapazitäten hat, muss die ambulante Psychotherapie bei einer anderen Person stattfinden. Wenn du eine Therapeutin oder einen Therapeuten mit Kapazitäten gefunden hast, können die probatorischen Sitzungen beginnen. Dies sind bis zu vier Probesitzungen (bei Kindern und Jugendlichen bis zu sechs), in denen du den*die Therapeut*in kennenlernen kannst, um zu schauen, ob ihr zwischenmenschlich gut auskommt und eine Therapie somit erfolgversprechend ist. Diese Sitzungen werden immer von der Krankenkasse übernommen.

Erst danach wird durch den*die Therapeut*in ein Antrag an die Krankenkasse gestellt. Für diesen Antrag musst du einmal einen Konsiliarbericht deines Hausarztes oder deiner Hausärztin einholen. In diesem Bericht wird bestätigt, dass keine körperlichen Ursachen vorliegen, die psychische Symptome verursachen können.

Bei privat Versicherten hängen die Bedingungen vom jeweiligen Tarif der privaten Krankenversicherung ab. Einige Tarife beinhalten eine maximale Anzahl an Therapiesitzungen pro Jahr, manchmal wird ein Eigenanteil vorgesehen. Informiere dich vor Behandlungsbeginn über die Versicherungsbedingungen bei deiner privaten Krankenversicherung, teilweise ist eine Leistungszusage vor Beginn der Therapie notwendig. Die Abrechnung von psychotherapeutischen Leistungen erfolgt durch eine individuelle Vereinbarung auf Grundlage der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) oder für Psychotherapeuten (GOP).

Therapieplatz-Suche

Bei der Suche nach einem Therapieplatz gibt es verschiedene Anlaufstellen, die helfen können. Hausärzt*innen können eine Liste von Therapeut*innen in der Nähe bereitstellen. In Suchportalen (wie z. B. therapie.de) kann nach Wohnort und Therapieform gefiltert werden. Des Weiteren kann bei der jeweiligen Landespsychotherapeutenkammer oder bei den Kassenärztlichen Vereinigungen nach Therapeut*innen gesucht werden.

Wenn du gesetzlich versichert bist, kann deine Krankenkasse Listen von Therapeut*innen in der Umgebung zur Verfügung stellen. Auch die Kassenärztliche Vereinigung kann bei der Terminsuche behilflich sein. Sie ist unter der Nummer 116 117 rund um die Uhr erreichbar. Innerhalb von fünf Wochen muss sie dann einen Ersttermin vermitteln, bei Akutbehandlungen sogar innerhalb von maximal drei Wochen.

Bei der Kontaktaufnahme mit Therapeut*innen solltest du beachten, dass diese oft telefonisch schwer erreichbar sind. Hinterlass am besten eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, damit sie dich zurückrufen können. Wenn gerade keine Kapazitäten vorhanden sind, lass dich auf Wartelisten eintragen, am besten bei mehreren Therapeut*innen gleichzeitig, um die Chancen auf einen Therapieplatz zu erhöhen. Gesetzlich Versicherte ohne Diagnose sollten bei der Terminanfrage nach einer psychotherapeutischen Sprechstunde fragen. Ein Ersttermin bedeutet allerdings keinen garantierten Therapieplatz – frag dies am besten bei der Terminvereinbarung, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Eine weitere Möglichkeit, schneller einen Therapieplatz zu finden, besteht darin, sich an Ausbildungsinstitute für Therapeut*innen zu wenden. Dort lassen sich oft schneller Termine finden. Die Therapeut*innen befinden sich im fortgeschrittenen Stadium ihrer Ausbildung und stehen unter Supervision.

Die „TelefonSeelsorge“ bietet rund um die Uhr kostenlose und anonyme Hotlines zur Akuthilfe. Zudem gibt es auf der Website der „Stiftung Deutsche Depressionshilfe“ eine Schnellsuche für Kliniken, Anlaufstellen, Psychiatrien, Psychotherapie, Krisendienste und Beratungsstellen in der Nähe des Wohnorts.

Akute Anlaufstellen

  • Hausärzt*innen

  • Krisentelefon ‘TelefonSeelsorge’ 0800 1110111 und 0800 1110222, 24h erreichbar

  • Psychiatrische Kliniken (Schnellsuche auf Website Stiftung Deutsche Depressionshilfe)

Anlaufstellen für Terminsuche:

Bei gesetzlich Versicherten:

Tipps

  • Da Therapeut*innen oft telefonisch nicht erreichbar sind, sprechen Sie am besten auf den Anrufbeantworter oder kontaktieren Sie sie per E-Mail.

  • Für gesetzlich Versicherte gilt: Falls noch keine Diagnose gestellt wurde, ist nach einer psychotherapeutischen Sprechstunde zu fragen.

  • Ein Ersttermin bedeutet noch keinen Therapieplatz. Daher lohnt es sich dies schon bei der Vereinbarung des Ersttermins nachzufragen, um Überraschungen zu vermeiden.

  • Lassen Sie sich auf die Wartelisten setzen, am besten bei mehreren Therapeut*innen gleichzeitig.

  • In Ausbildungsinstituten für Therapeut*innen lässt sich teilweise schneller ein Therapieplatz finden. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.bdp-verband.de/profession/ausbildung/informationen/ausbildung-psychotherapie/ausbildungsinstitute

Referenzen

  1. Fuhrmann, Manuela (2021). Schmerz und Schmerzbewältigung bei Endometriose aus psychologischer Sicht. In: Mit Endometriose leben. Physische, psychische und soziale Auswirkungen von Schmerzen. Hrsg. von Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. (Überarbeitete Neuauflage, Oktober 2021).

  2. Schute, Lisa Katharina (2011). Prävalenz von Depressionen und Angststörungen und ihre Einflussfaktoren bei Frauen mit Endometriose. (Dissertation, Medizin). Medizinische Fakultät Charité – Universitätsklinikum Berlin, 09.09.2011.