Endometriose-Forschung: Drei spannende Projekte mit unserer Beteiligung

Du bist von Endometriose betroffen und aktuell oder in der Vergangenheit in Kinderwunschbehandlung? Unterstütze und bei unserer anonymen Umfrage zu Erfahrungen mit Endometriose und Kinderwunsch. Mehr Informationen findest du am Ende dieses Beitrags.

In der deutschen Forschungslandschaft bewegt sich seit Ende letzten Jahres einiges zum Thema Endometriose: Dank unseres politischen Engagements fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung nun aktuell fünf innovative Forschungsprojekte.

Die Projekte untersuchen grundlegende Mechanismen der Erkrankung – von chronischen Schmerzen über Fruchtbarkeitsstörungen bis hin zu Einflüssen auf Immunsystem und Darmflora. Die Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, die Versorgung von Endometriose-Betroffenen zu verbessern und neue Ansätze in der Diagnostik und Therapie zu entwickeln, um damit die Versorgung und Lebensqualität von Endometriose-Betroffenen nachhaltig verbessern können. Weitere Informationen gibt es hier.

Die Endometriose-Vereinigung Deutschland engagiert sich aktiv in drei dieser Forschungsprojekte, um die Perspektive von Betroffenen in die Forschung einzubringen und bei der Rekrutierung zu unterstützen. In diesem Beitrag stellen wir euch die drei Projekte und ihre Ziele näher vor.

ENDO-PAIN

Im Projekt ENDO-PAIN wird an den Schmerzursachen geforscht – dort, wo Schmerz entsteht: im Nervensystem. Das Team aus renommierten Institutionen wie die Charité Universitätsmedizin Berlin, das Universitätsklinikum Münster, die Justus-Liebig-Universität Gießen, das Fraunhofer-Institut ITMP und das Max-Planck-Institut untersucht, wie Entzündungen und Gewebevermehrung (Fibrose) mit den typischen Schmerzen bei Endometriose zusammenhängen. Dabei nutzen die Forschenden modernste Zellmodelle und analysieren Gewebe- und Blutproben von Patient*innen.

Ziel ist es, neue Therapieansätze und innovative, nicht-invasive Diagnoseverfahren zu entwickeln. Die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. bringt als Vertreterin der Patient*innen wichtige Perspektiven ein. Die Ergebnisse könnten die Versorgung und Lebensqualität von Betroffenen nachhaltig verbessern. 

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HOPE

Endometriose ist eine chronische, entzündliche Erkrankung, die mit vielfältigen körperlichen und psychischen Beschwerden einhergehen kann. Das Projekt HoPE setzt daher auf einen ganzheitlichen Ansatz: Es untersucht das Zusammenspiel von Stress, Ernährung, Immunsystem, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und der Darmflora, um die komplexen Mechanismen der Erkrankung besser zu verstehen. Ziel ist es, innovative Ernährungskonzepte als begleitende Therapie zu entwickeln und deren Wirksamkeit zu testen, um so den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig verbessern können. 

Im Projekt HoPE arbeiten führende Forschungseinrichtungen wie die Universität Ulm, die Charité Universitätsmedizin Berlin, das Helmholtz-Institut Leipzig, die Friedrich-Schiller-Universität Jena und die Immundiagnostik AG in Bensheim eng zusammen. Die Endometriose-Vereinigung Deutschland e. V. unterstützt das Projekt als Patient*innenvertretung und auch bei der Rekrutierung. 

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ENDOFERT

Warum haben so viele Endometriose-Betroffene Probleme, schwanger zu werden? Und warum verlaufen Schwangerschaften bei Endometriose und Adenomyose manchmal schwierig? Das Projekt ENDOFERT sucht nach Antworten – mithilfe realitätsnaher 3D-Modelle sollen die Interaktion von Endometriosezellen mit ihrer Umgebung untersucht werden. Die Forschenden entwickeln neue, nicht-invasive Diagnosemethoden und Therapien, die besonders beim Kinderwunsch und während einer Schwangerschaft unterstützen sollen. Dafür wird eine große Datenbank mit Gewebeproben und Befragungen aufgebaut. 

Der Forschungsverbund setzt sich aus Teams der Universität Münster, der Universität Duisburg-Essen, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Medizinischen Hochschule Hannover zusammen. Der Gesamtverbund wird von Prof. Dr. Martin Götte (Universität Münster) und Univ.-Prof. Dr. Tanja Fehm (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) koordiniert. Die Endometriose-Vereinigung Deutschland ist mit der Patient*innenvertretung und –rekrutierung am Projekt beteiligt.

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Ausblick

Abschließend eine gute Nachricht: Heute anlässlich des Internationalen Tags der Frauengesundheit verkündete das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt auf Instagram, die Forschungsgelder für Endometriose-Forschung auf 8,5 Mio. Euro aufzustocken. Wir sind sehr gespannt auf weitere Forschungsprojekte, durch deren Erkenntnisse Endometriose leichter erkannt und besser behandelt werden kann.