Ziele des Forschungsprojektes
Endometriose ist eine chronische, entzündliche Erkrankung bei Frauen, die häufig lange unerkannt bleibt und für die bislang keine Heilung existiert. Betroffene haben einen enormen Leidensdruck, der durch chronisch starke Schmerzen, Unfruchtbarkeit, Schwellungen des Bauches, zyklische Magen- und Darmprobleme, Nahrungsmittelintoleranzen, chronische Müdigkeit sowie psychische Belastungen – sowohl durch die Krankheit selbst als auch durch unzureichende Therapiemöglichkeiten – verursacht wird.
Bisherige Forschungen zu den Ursachen der Endometriose haben dieses breite Spektrum der Symptome nur unzureichend berücksichtigt. Der Forschungsverbund HoPE verfolgt daher einen ganzheitlich-systembiologischen Ansatz, um die Erkrankung zu verstehen, wirksamere Behandlungsstrategien zu entwickeln und den Leidensdruck der Betroffenen langfristig zu reduzieren.
Das HoPE-Projekt untersucht das Zusammenspiel von Stress- und Ernährungsfaktoren, Immunsystem, Nahrungsmittelintoleranzen, Darm-Mikrobiom und Östrobolom, um die entzündlichen und hormonellen Mechanismen der Endometriose besser zu verstehen. Auf Basis der Ergebnisse und unter Einbeziehung des Feedbacks von Patient*innen sollen innovative Ernährungskonzepte entwickelt und deren Eignung als begleitende Behandlung der Endometriose getestet werden. Ein vertieftes Verständnis der Erkrankung und ihrer Ursachen soll langfristig zur Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten beitragen.
Erkenntnisgewinn für Endometriose-Betroffene
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Klinischer und Biologischer Psychologie, Gynäkologie, Systembiologie und den Ernährungswissenschaften im HoPE-Projekt soll ein tieferes Verständnis der Krankheitsentstehung und -aufrechterhaltung der vielfältigen Symptome der Endometriose ermöglichen und zur Entwicklung neuer innovativer Therapiekonzepte beitragen.
Der Forschungsverbund
Im HoPE-Projekt sind die Universität Ulm, die Charité Universitätsmedizin Berlin, das Helmholtz-Institut Leipzig, die Friedrich-Schiller-Universität Jena und die Immundiagnostik AG in Bensheim involviert. Die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. ist in der Rolle der Patient*innenvertretung Kooperationspartner.

Das Forschungsteam
Prof. Dr. Iris-Tatjana Kolassa
Universität Ulm
Aufgabenbereiche:
Die Abteilung Klinische & Biologische Psychologie, unter der Leitung von Prof. Dr. Iris-Tatjana Kolassa, zählt international zu den führenden Einrichtungen im Bereich der mitochondrialen Biopsychologie und hier insbesondere in der Stress-, Trauma-, Depressions- und psychischen Gesundheitsforschung. Der Standort Ulm übernimmt die Gesamtleitung und Koordination der HoPE-Studie und folgende Aufgaben:
- Verbundkoordination und Studienmanagement
- Koordination der Datenerhebung
- Datenanalyse und Psychodiagnostik
- Analyse des Ernährungsstatus, der Nahrungsmittelintoleranzen und Darmintegritätsmarker
- Verständnis von Ernährungsfaktoren, dem Endo-Bauch und psychischer Belastung bei Endometriose
Team und Kontakt:
Universität Ulm, Institut für Psychologie und Pädagogik, Abt. Klinische & Biologische Psychologie
- Prof. Dr. Iris-Tatjana Kolassa (Leiterin des Gesamtverbundes; Projektleiterin des Teilprojektes B1 zur Rolle von Ernährung, Inflammation und psychischer Belastungsfaktoren für die Pathomechanismen der Endometriose)
- Dr. Melissa Hitzler, M.Sc.-Psych. (Gesamt-Verbundkoordinatorin, Projektmanagement, Koordinatorin des Teilprojektes B1 zur Rolle von Ernährung, Inflammation und psychischer Belastungsfaktoren für die Pathomechanismen der Endometriose)
Bei Fragen wenden Sie sich per E-Mail an die Gesamt-Verbundkoordinatorin Dr. Melissa Hitzler: hope@uni-ulm.de


Prof. Dr. Sylvia Mechsner
Charité Universitätsmedizin Berlin
Aufgabenbereiche:
Das Endometriosezentrum der Charité, unter der Leitung von Prof. Mechsner, gehört zu den größten und angesehensten zertifizierten Behandlungszentren für Endometriose in Deutschland und ist international für seine Forschung in diesem Bereich anerkannt. Es wird im Rahmen von HoPE für folgende Aufgaben verantwortlich sein:
- Patient*innen-Rekrutierung
- Diagnostik
- Bioprobenentnahme
Team und Kontakt:
Klinik für Frauenheilkunde Charité mit Zentrum für Onkologische Chirurgie, Endometriose Forschungszentrum Charité.
- Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner (Leiterin des Endometriose-Zentrums und Projektmanagement)
- Renata Voltolini Velho, PhD (Projektmanagement)
- Dr. Barbora Knappe-Drzikova, PhD (Datenerhebung und Ernährungstherapie)
Bei Fragen wenden Sie sich per E-Mail an das Endometriosezentrum Charité: endometriose@charite.de oder an Renata Voltolini Velho: renata.voltolini-velho@charite.de



Prof. Dr. Martin von Bergen
Helmholtz-Institut Leipzig
Aufgabenbereiche:
- Molekulare Toxikologie, Systembiologie, Mikrobiom-Forschung
Kontakt:
Helmholtz-Institut Leipzig, Department Molekulare Toxikologie (MOLTOX)
- Prof. Dr. Martin von Bergen (Leiter des Teilprojektes)
Bei Fragen wenden Sie sich per E-Mail an Prof. Dr. Martin von Bergen: martin.vonbergen@ufz.de

Dr. Christine Dawczynski
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Aufgabenbereiche:
Im Rahmen der geplanten HoPE-Beobachtungsstudie werden die Ernährungswissenschaftlerinnen aus Jena die Energie- und Nährstoffzufuhr von Patient*innen mit Endometriose mit der von gesunden Kontrollen vergleichen und diese Daten mit Symptomtagebüchern abgleichen. Zusätzlich sind Untersuchungen zum Nährstoffstatus vorgesehen. Auf Basis dieser Ergebnisse werden individualisierte, ganzheitliche Ernährungskonzepte zur Unterstützung der Therapie für Patient*innen mit Endometriose entwickelt und validiert.
- Nährstoffzufuhr & - status
- Entwicklung und Validierung von Ernährungskonzepten zur Unterstützung der Therapie von Patient*innen mit Endometriose
Team und Kontakt:
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Studienzentrum am Institut für Ernährungswissenschaften, Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts
- Dr. Christine Dawczynski (Leiterin der AG Angewandte Ernährungslehre / Studienzentrum am Institut für Ernährungswissenschaften)
-
Jule Raschke (Doktorandin)
-
Lea Klein (Doktorandin)
-
Marie Förster (Masterstudierende)
-
Svea Eichler (Masterstudierende)
Bei Fragen wenden Sie sich per E-Mail an Email an Dr. Christine Dawczynski: christine.dawczynski@uni-jena.de

Dr. Hendrik Seidl
Immundiagnostik AG
Aufgabenbereiche:
Im Rahmen des HoPE-Projektes wird die Immundiagnostik AG die Entwicklung spezifischer diagnostischer Profile zur besseren Charakterisierung der Pathophysiologie der Endometriose unterstützen. Ziel ist es, einen diagnostischen Ansatz zu etablieren, der durch die Analyse von Blut- und/oder Stuhlproben die Diagnose erleichtert. Dieser Ansatz soll idealerweise auch in der klinischen Routineversorgung eingesetzt werden können, um invasive Eingriffe nur dann vorzunehmen, wenn sie zwingend erforderlich sind.
- Diagnostik klinischer Routineparameter
- Entwicklung neuer diagnostischer Marker im Kontext von Endometriose
Team und Kontakt:
Immundiagnostik AG, Bensheim
- Dr. Hendrik Seidl (Projektleiter)
- Timotheus Kiehl (Produktentwickler Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC))
- Liam Kretzschmer (Produktentwickler Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)/Colorimetrische Plattentests)



Victoria Vonau
Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V.
Aufgabenbereiche:
- Mitwirkung an den Konsortialtreffen und begleitendes Monitoring aus der Betroffenen-Perspektive
- regelmäßig und laienverständlich Information für Patient*innen über den Projektfortschritt
- Verbreitung der Ergebnisse und Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit für nichtwissenschaftliche Zielgruppen und Patient*innen
Kontakt:
Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V.
Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne telefonisch unter 0341 3560305 oder per E-Mail an Victoria Vonau: v.vonau@endometriose-vereinigung.de

Wir informieren auf unserer Webseite über aktuelle Aufrufe zu wissenschaftlichen und medizinischen Studien zum Thema Endometriose, die Teilnehmer*innen suchen.
Durch Ihre Teilnahme unterstützen Sie die Forschung zu Endometriose und tragen somit langfristig dazu bei, die Lage von Betroffenen zu verbessern!