Fragen und Antworten zu Yselty® (Linzagolix)

Du bist von Endometriose betroffen und aktuell oder in der Vergangenheit in Kinderwunschbehandlung? Unterstütze und bei unserer anonymen Umfrage zu Erfahrungen mit Endometriose und Kinderwunsch. Mehr Informationen findest du am Ende dieses Beitrags.

Gastbeitrag: Seit November 2024 ist das Medikament Yselty® des Herstellers Theramex zur Behandlung von Endometriose zugelassen. Wir haben dem Unternehmen Theramex Fragen rund um den Wirkstoff Linzagolix und das Medikament Yselty® gestellt. Nachfolgend veröffentlichen wir die Antworten des Herstellers im Originalwortlaut.

1. Wie ist die Wirkweise des Medikaments?

Yselty® (Linzagolix)  ist ein Arzneimittel zur symptomatischen Behandlung von Endometriose bei Frauen, deren Endometriose zuvor medizinisch oder chirurgisch behandelt wurde (1). Endometriose und Uterusmyome sind östrogenempfindlich, d. h. ein niedriger Östrogenserumspiegel führt zu einer Atrophie der endometriotischen Läsionen und ein hoher Östrogenplasmaspiegel zu einem Wachstum der Läsionen (2).

Yselty® ist ein selektiver, nicht peptidischer Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH)- Rezeptorantagonist, der die endogene GnRH-Signalübertragung hemmt, indem er kompetitiv an GnRH-Rezeptoren in der Hypophyse bindet und dadurch die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse moduliert. Die Anwendung von Yselty® führt zu einer dosisabhängigen Suppression des luteinisierenden Hormons und des follikelstimulierenden Hormons, was zu einer Senkung der Konzentrationen von Estradiol und Progesteron im Blut führt (1).

Um eine Symptomlinderung mit begrenztem BMD-Verlust und hypoöstrogenen Nebenwirkungen (vasomotorische Symptome) zu erreichen, ist eine Östradiol-Serumkonzentration im Bereich von ~20-60 pg/mL anzustreben. Durch eine hormonelle Addback-Therapie (zusätzliches Östrogen und Gestagen) in Kombination mit einer Yselty®-Dosis, die eine vollständige Suppression erreicht (200 mg täglich), kann dieser Bereich der Estradiol-Serumkonzentration mit einem optimalen Nutzen-Risiko-Verhältnis erreicht werden (2).

Die Wirksamkeit von Yselty® wurde in einer randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Phase-III-Studie (Edelweiss 3) mit 484 Frauen untersucht, die bis zu sechs Monate lang behandelt wurden. Von ihnen nahmen 356 Frauen an der Edelweiss-6-Verlängerungsstudie teil, in der sie weitere sechs Monate lang behandelt wurden. Die medianen Serum-Östradiolspiegel bei Studienteilnehmerinnen, die 200 mg mit gleichzeitiger ABT erhielten, lagen im Bereich von 20 bis 60 pg/ml (1). 

2. Welche Symptome der Endometriose können konkret verbessert werden?

Die Ergebnisse der Edelweiss 3 Studie zeigten, dass während einer 6-monatigen Behandlung die Frauen mit Endometriose, die Yselty® erhielten im Vergleich zu Frauen, die ein Placebo erhielten:

  • eine statistisch signifikante Verringerung der Schmerzen bei Dysmenorrhoe (schmerzhafte oder schwierige Menstruation) um 1,10 oder mehr (im Vergleich zum Ausgangswert) und der Schmerzen bei nicht menstruellen Beckenschmerzen um 0,80 oder mehr (im Vergleich zum Ausgangswert) zeigten. Die beide Werte wurden auf einer verbalen Bewertungsskala (VRS) von 0 (keine Schmerzen) bis 3 (starke Schmerzen) unter Verwendung eines elektronischen Tagebuchs gemessen.
  • auch statistisch signifikante positive Auswirkungen auf Dyschezie (Störung der Stuhlentleerung), allgemeine Beckenschmerzen und die Fähigkeit, täglichen Aktivitäten nachzugehen, gemessen anhand der Schmerzdimension des EHP-30 (1,3).

3. Wie kommt es, dass Yselty nun speziell für die Behandlung von Endometriose zugelassen werden soll?

Endometriose ist eine östrogenabhängige Erkrankung. Zur Verringerung der Endometriose-Symptome werden GnRH-Rezeptor-Analoga mit Add-Back-Therapie eingesetzt, die den Östrogenplasmaspiegel in den optimalen Bereich senken (~20-60 pg/ml). Yselty® wurde zunächst zur Behandlung der Symptome von Gebärmuttermyomen zugelassen (2). In den Studien PRIMOSE 1 und PRIMOSE 2 zeigte sich bei den mit Uterusmyomen behandelten Patientinnen je nach Yselty®-Dosis und Vorhandensein einer Add-Back-Therapie eine vollständige oder teilweise Suppression des Serumöstradiols (1).

Danach wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Yselty® in den Studien Edelweiss untersucht (4). Die Wirksamkeit von Yselty® wurde in einer randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Phase-III-Studie (Edelweiss 3) mit 484 Frauen mit Endometriose untersucht, die bis zu sechs Monate lang behandelt wurden. Von ihnen nahmen 356 Frauen an der Edelweiss-6-Verlängerungsstudie teil, in der sie weitere 18 sechs Monate lang behandelt wurden. Die medianen Serum-Östradiolspiegel bei Studienteilnehmerinnen, die 200 mg mit gleichzeitiger ABT erhielten, lagen im Bereich von 20 bis 60 pg/ml. Die Studien zeigten eine statistisch signifikante Verringerung der Schmerzen bei Dysmenorrhoe und der Schmerzen bei nicht menstruellen Beckenschmerzen (1). 

4. Ist Yselty bereits in anderen Ländern für die Behandlung von Endometriose zugelassen? Wenn ja, in welchen? Für welche Länder ist die Zulassung absehbar noch vorgesehen?

Im Juni 2022 wurde Yselty® in allen Ländern der Europäischen Union für die Behandlung von mäßigen bis schweren Symptomen von Uterusmyomen bei erwachsenen Frauen im gebärfähigen Alter zugelassen. Die Indikationserweiterung für eine symptomatische Behandlung der Endometriose bei Frauen mit einer vorangegangenen medizinischen oder chirurgischen Therapie wurde in der Europäischen Union im Oktober 2024 genehmigt. Yselty® ist seit September 2024 in Deutschland erhältlich und kann seit November 2024 sowohl zur Behandlung von symptomatischen Uterusmyomen als auch zur Behandlung einer vorbehandelten symptomatischen Endometriose verschrieben werden. 

In anderen Ländern kann die Verfügbarkeit aufgrund lokaler Unterschiede (zum Beispiel im Gesundheitssystem) abweichend sein.

5. Ist auch eine Behandlung von Adenomyose mit eingeschlossen?

Yselty® wird angewendet bei erwachsenen Frauen im gebärfähigen Alter zur:

– Behandlung von mittelschweren bis schweren Symptomen von Gebärmuttermyomen,

– symptomatischen Behandlung der Endometriose bei Frauen, deren Endometriose zuvor medizinisch oder chirurgisch behandelt wurde (1).

Die Definition der Adenomyose ist im Wesentlichen das Vorhandensein einer ektopen Gebärmutterschleimhaut innerhalb der Gebärmutterschleimhaut, ganz ähnlich wie bei der Endometriose, die das Vorhandensein einer ektopen Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle ist. Mit anderen Worten, die Hauptursache für die beiden Krankheiten, d. h. die ektopische Gebärmutterschleimhaut, ist die gleiche, aber die Orte sind unterschiedlich. Vermutlich wegen dieser Ähnlichkeit wird die Adenomyose auch als „Endometriose interna“ bezeichnet.

Die Ähnlichkeit zwischen Adenomyose und Endometriose scheint über die Ähnlichkeit ihrer Definition hinauszugehen. Abgesehen von der ähnlichen Symptomatik sind beide östrogenabhängig und haben viele molekulare Aberrationen gemeinsam. Auch die klinische Behandlungsstrategie für die beiden Krankheiten scheint ähnlich zu sein, und die Medikamente zur Behandlung der beiden Krankheiten können austauschbar verwendet werden. Tatsächlich werden derzeit nur wenige Medikamente ausschließlich für die Adenomyose entwickelt (6).

Es wurden keine klinischen Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit von Yselty® bei Patientinnen mit Adenomyose durchgeführt. Es gab allerdings eine Pilotstudie mit acht prämenopausalen Frauen im Alter zwischen 37 und 45 Jahren mit disseminierter Adenomyose der Gebärmutter, die durch Magnetresonanztomographie bestätigt wurde. Sie erhielten 12 Wochen lang einmal täglich 200 mg Linzagolix, danach wurden sie für weitere 12 Wochen auf einmal täglich 100 mg Linzagolix umgestellt.  Die Ergebnisse zeigten, dass Linzagolix in einer Dosis von 200 mg täglich das Uterusvolumen reduzierte und klinisch relevante Symptome verbesserte. Bei der anschließenden Behandlung mit 100 mg bleibt der therapeutische Nutzen der Anfangsdosis erhalten, während die Nebenwirkungen verringert werden (7).

6. Gibt es spezielle Indikationen für konkrete Formen bzw. Ausprägungen von Endometriose (z.B. Tiefinfiltrierende Endometriose)?

In den Studien Edelweiss wurden keine speziellen Formen bzw. Ausprägungen der Endometriose untersucht (7). Deshalb gibt es das allgemeine Anwendungsgebiet für Yselty® – diesymptomatische Behandlung der Endometriose bei Frauen, deren Endometriose zuvor medizinisch oder chirurgisch behandelt wurde (1).

7. Für wen eignet sich eine Behandlung mit Yselty?

Die Behandlung mit Yselty® eignet sich für erwachsene Frauen (über 18 Jahren) im gebärfähigen Alter (vor Eintritt der Menopause) zur symptomatischen Behandlung der Endometriose, deren Endometriose zuvor medizinisch oder chirurgisch behandelt wurde und zur Behandlung mäßiger bis starker Symptome von Uterusmyomen, die keine der aktuell aufgeführten Kontraindikationen aufweisen (1).

8. Gibt es Kontraindikationen (z.B. Begleiterkrankungen)?

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff (Linzagolix) oder einen der sonstigen Bestandteile

• Schwangerschaft oder Stillzeit

• Bekannte Osteoporose

• Genitalblutungen unbekannter Ätiologie

• Bei gleichzeitiger Gabe von Add-back-Therapie sind die Gegenanzeigen im Zusammenhang mit Add-back-Therapie zu beachten (1)

9. Gibt es Einschränkungen bezüglich des Alters von Patient*innen?

Yselty® wird angewendet bei erwachsenen Frauen (über 18 Jahren) im gebärfähigen Alter (vor Eintritt der Menopause) (1). Der Begriff „Menopause“ bezeichnet die letzte Menstruation im Leben einer Frau. Erst 12 Monate nach der letzten Blutung kann man davon ausgehen, dass dies wirklich die letzte Blutung war, sodass die Menopause oft erst rückblickend festgelegt werden kann. (8).

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Yselty® bei Kindern unter 18 Jahren zur Behandlung von Endometriose ist nicht erwiesen (1).

In der Edelweiss 3-Studie waren die Teilnehmerinnen prämenopausale Frauen im Alter von 18-49 Jahren (einschließlich). Es liegen keine Daten über die Anwendung von Yselty® bei postmenopausalen Frauen vor (1).

10. Inwieweit eignet sich eine Behandlung mit Yselty bei Endometriose-Betroffenen mit Kinderwunsch – a) akut

Eine Schwangerschaft muss vor Beginn der Behandlung mit Yselty® ausgeschlossen werden (1). Yselty® ist während der Schwangerschaft kontraindiziert, so dass die Behandlung abgebrochen werden muss, wenn eine Schwangerschaft bestätigt wird.

Für Yselty® 200 mg mit gleichzeitiger Add-Back-Therapie wurde keine Verhütungswirkung aufgezeigt. Frauen im gebärfähigen Alter müssen daher während der Behandlung mit Yselty® eine wirksame, nicht hormonelle Verhütungsmethode anwenden.  

b) in der Zukunft liegend?

Linzagolix ist durch eine schnelle Reversibilität der Wirkungen gekennzeichnet. Die Halbwertszeit von Linzagolix beträgt etwa 15 Stunden, die ovarielle Aktivität kann innerhalb weniger Tage nach Ende der Behandlung zurückkehren (9).  Im Rahmen der Nachuntersuchungen nach Beendigung der Behandlung mit Linzagolix in den Studien PRIMROSE 1 und 2 wurde die Rückkehr der Menstruation bei Frauen untersucht, die zuvor amenorrhoisch waren. Zwölf Wochen nach Beendigung der Behandlung hatten 87 % bzw. 90 % der Patientinnen in PRIMROSE 1 und 2 erneut Blutungen, und die Östradiolwerte waren nicht mehr unterdrückt (10). In der Literatur konnten keine Studien über die Auswirkungen auf die Schwangerschaftsrate nach der Behandlung mit Linzagolix gefunden werden.

11. Welche Vorteile und welche Nachteile gibt es gegenüber GnRH-Analoga?

Die GnRH-Analoga unterteilt man in die GnRH-Agonisten und die GnRH-Antagonisten. Yselty® ist ein oraler GnRH-Antagonist.

GnRH-Agonisten sind Peptide und werden vorwiegend als Injektion verabreicht und führen zu Beginn der Behandlung zu einem Flare-up genannten Effekt, der oftmals mit stärkeren Nebenwirkungen wie Hitzewallungen einher geht. Die Injektion sorgt einige Wochen für eine Unterdrückung der Hormonspiegel und somit für den gewünschten Wirkeintritt.

GnRH-Antagonisten wie z.B. Yselty® werden einmal täglich oral verabreicht, ihren Anwendungsdauer ist in der Regel zeitlich nicht begrenzt. GnRH-Antagonisten binden schnell an den GnRH-Rezeptor, blockieren die endogene GnRH-Aktivität und unterdrücken direkt die Produktion von luteinisierenden und follikelstimulierenden Hormonen, ohne den anfänglichen Anstieg der Sexualhormone, wie er bei GnRH-Agonisten zu beobachten ist. Eine Behandlung mit GnRH-Antagonisten kann den unerwünschten „Flare-Effekt“ vermeiden (12).

12. Welche Vorteile und welche Nachteile gibt es gegenüber der bereits zugelassenen Relugolix-Kombinationstherapie Ryeqo?

Dadurch, dass bei Yselty® eine Add-Back-Therapie nicht fix kombiniert ist, hat der Arzt/die Ärztin die Möglichkeit, eine individuelle Add-Back-Therapie zu verschreiben, die am besten auf die Bedürfnisse einer Patientin angepasst ist (1).

Patientinnen mit Ryeqo® müssen keine zusätzliche nicht-hormonelle Verhütungsmethode verwenden, außer im ersten Behandlungsmonat oder wenn sie mehr als zwei Tabletten Ryeqo® an aufeinanderfolgenden Tagen vergessen haben (11).

13. Welche Vorteile und welche Nachteile gibt es gegenüber Dienogest bzw. der Off-Label-Anwendung anderer Pillen?

Dienogest ist eine Erstlinientherapie für die Behandlung der Endometriose. Yselty® ist zugelassen zur symptomatischen Behandlung einer medikamentös oder operativ vorbehandelten Endometriose. Andere Medikamente wie z.B. oral kombinierte Kontrazeptiva sind nicht für eine Behandlung einer Endometriose zugelassen, gelten daher als „off-label“ und müssen in der Regel von der Patientin selbst bezahlt werden.

Derzeit gibt es keine Vergleichsstudien zwischen Dienogest und Linzagolix.

Die Mehrheit der Studienpopulation von EDELWEISS 3 gab an, sich vor der Aufnahme in die EDELWEISS-Studien früheren Operationen/Eingriffen zur Endometriosebehandlung unterzogen zu haben. Die bisherige medizinische Behandlung bestand aus Analgetika gegen Beckenschmerzen, einschließlich Opioiden. Zu den am häufigsten genannten anderen Pharmakotherapien zur Behandlung der Endometriose gehören Dienogest, hormonelle orale Kontrazeptiva und GnRH-Agonisten (1).

14. Welche Kosten entstehen für Patient*innen?

Wenn Yselty® 200 mg plus ABT bei einer symptomatischen und vorbehandelten Endometriose verschrieben wird – also innerhalb der Indikation – werden die Kosten für Yselty® vollständig von der Krankenkasse übernommen. Der Patientin entstehen keine Kosten, außer der üblichen Rezeptgebühr. Für Yselty® ist eine Rezeptgebühr in Höhe von 10 Euro erforderlich.

15. Wie wird Yselty verabreicht?

Dosierung: Eine Tablette Yselty® 200 mg einmal täglich zusammen mit einem Arzneimittel, das die Hormone Östrogen und Gestagen enthält (als Add-Back-Therapie bezeichnet). Es ist wichtig, dass die Add-Back-Therapie zusammen mit der Yselty® Tablette eingenommen wird, da sie dazu beiträgt, die Nebenwirkungen zu verringern, einschließlich des Risikos und des Ausmaßes eines Verlusts der Knochenmineraldichte.

Die Tabletten sollen nach Bedarf mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden, mit oder ohne Nahrung. Die Einnahme von Yselty® sollte vorzugsweise in der ersten Woche des Menstruationszyklus beginnen und immer nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin.

16. Wer entscheidet, welche Add-Back-Therapie zusätzlich zu Yselty® 200 mg gewählt wird?

Je nach Bedürfnissen der Patientin kann der Arzt/die Ärztin entscheiden, welche Add-Back-Therapie für diese Patientin am besten geeignet ist. Diese Add-back-Therapie muss ein Östrogen und ein Gestagen enthalten.

17. Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme auftreten?

Nebenwirkungen bei Patientinnen mit Uterusmyomen und Endometriose:

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Personen betreffen)

• Hitzewallung

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Personen betreffen)

• Gemütsstörungen

• übermäßige, unregelmäßige oder länger anhaltende Blutungen aus der Gebärmutter

• vaginale Trockenheit

• Beckenschmerzen

• Gelenkschmerzen

• Kopfschmerzen

• Verringerung der Knochenmineraldichte oder Knochenstärke

• erhöhte Leberenzymwerte im Blut

• Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Magenbereich

• Verstopfung

• vermindertes Interesse an Sex (Libido)

• Schwäche

• verstärktes Schwitzen

• Nachtschweiß

Für eine vollständige Auflistung bitte auch die entsprechenden Warnhinweise der aktuellen Gebrauchsinformation beachten.

18. Welche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten müssen beachtet werden?

Arzneimittel, die über den CYP2C8-Metabolismus abgebaut werden. Es wurde gezeigt, dass Linzagolix die mittlere Repaglinid-Exposition (ein CYP2C8-sensitives Substrat) bei gesunden Studienteilnehmerinnen um weniger als das 2-Fache erhöht. Aufgrund des Risikos erhöhter Plasmakonzentrationen sollte die gleichzeitige Anwendung von Yselty® und Arzneimitteln, die hauptsächlich über den CYP2C8-Metabolismus abgebaut werden und eine geringe therapeutische Breite aufweisen, zum Beispiel Paclitaxel, Sorafenib und Repaglinid, vermieden werden. Verschreibenden Ärzten wird empfohlen, die Nebenwirkungen im Zusammenhang mit anderen CYP2C8-Substraten bei gleichzeitiger Anwendung mit Yselty® zu überwachen.

19. Ist die Einnahme des Medikaments für einen begrenzten Zeitraum gedacht, oder soll eine langfristige Behandlung damit erfolgen?

Es liegt keine zeitliche Beschränkung für die Einnahme bei Endometriose von Yselty® 200 mg einmal täglich mit gleichzeitiger hormoneller Add-Back-Therapie vor. In der randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Phase-III-Studie (Edelweiss 3) wurde die Wirksamkeit von Yselty® bei Frauen untersucht, die bis zu einem Jahr lang behandelt wurden.

20. Sollte eine Patientin, die bspw. gut mit Dienogest zurechtkommt, auf Yselty® umsteigen?

Nein, Patientinnen, deren Symptome unter Kontrolle sind und bei denen keine unerwünschten Wirkungen der Erstlinientherapie wie Dienogest auftreten, können die Behandlung mit Dienogest fortsetzen (12).

21. Gibt es Gründe, die bisherige Endometriose-Behandlung auf Yselty® umzustellen?

Wenn die Symptome der Endometriose nicht unter Kontrolle sind und/oder unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, die von einer Patientin nicht toleriert werden, sollte in Absprache mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin ein Wechsel der Therapie besprochen werden (12).

22. Wie sieht die Studienlage zur Behandlung von Endometriose mit Yselty® aus? Gibt es randomisierte kontrollierte Doppelblindstudien? Gibt es dazu Reviews und/oder Metaanalysen?

Die Wirksamkeit von Yselty® wurde in einer randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Phase-III-Studie (Edelweiss 3) mit 484 Frauen untersucht, die bis zu sechs Monate lang behandelt wurden. Von ihnen nahmen 356 Frauen an der Edelweiss-6-Verlängerungsstudie teil, in der sie weitere 18 sechs Monate lang behandelt wurden. Eine 6-monatige medikamentenfreie Nachbeobachtung bewertete den Fortbestand der Wirksamkeit bei Langzeitbehandlung.  Diese Studie wurde hauptsächlich in Europa durchgeführt, wobei etwa 10 % der Studienteilnehmerinnen aus den USA stammten.

Die Studienteilnehmerinnen wurden nach dem Zufallsprinzip einer von drei Behandlungen zugeteilt: Placebo (N=162), Yselty® 75 mg (N=160), Yselty® 200 mg mit begleitender ABT (Estradiol 1 mg/Norethisteronacetat 0,5 mg, bezeichnet als „mit ABT“) (N=162), alle mit einmal täglicher Einnahme. Studienteilnehmerinnen, die die Verlängerungsstudie für weitere 6 Monate begannen, blieben im gleichen Behandlungsschema für die Gruppen 75 mg und 200 mg mit ABT, aber Studienteilnehmerinnen, die auf Placebo randomisiert worden waren, wurden im Verhältnis 1:1 zu Yselty® 75 mg oder Yselty® 200 mg mit ABT randomisiert. Anschließend unterzogen sich alle Studienteilnehmerinnen einer zusätzlichen 6-monatigen Nachbeobachtungsphase ohne Medikamente, um den Fortbestand der Wirksamkeit bei Langzeitbehandlung zu bewerten (1).

Die folgenden Artikel wurden auf der Grundlage von Edelweiss Studien veröffentlicht:

1. Donnez J, Becker C, Taylor H, Carmona Herrera F, Donnez O, Horne A, Paszkowski M, Petraglia F, Renner SP, Patel A, Boolell M, Bestel E, Dolmans MM. Linzagolix therapy versus a placebo in patients with endometriosis-associated pain: a prospective, randomized, double-blind, Phase 3 study (EDELWEISS 3). Hum Reprod. 2024 Jun 3;39(6):1208-1221. doi: 10.1093/humrep/deae076

2. Donnez J, Cacciottola L, Squifflet JL, Dolmans MM. Profile of Linzagolix in the Management of Endometriosis, Including Design, Development and Potential Place in Therapy: A Narrative Review. Drug Des Devel Ther. 2023 Feb 8;17:369-380. doi: 10.2147/DDDT.S269976

3. Dolmans MM, Horne A, Renner S, Boolell M, Bestel E. O-269 Long term efficacy of Linzagolix in women with endometriosis-associated pain, Human Reprod. 2024 Jul 3; 39: deae108.316, doi: 10.1093/humrep/deae108.316

4. Donnez J, Taylor HS, Taylor RN, Akin MD, Tatarchuk TF, Wilk K, Gotteland JP, Lecomte V, Bestel E. Treatment of endometriosis-associated pain with linzagolix, an oral gonadotropin-releasing hormone-antagonist: a randomized clinical trial. Fertil Steril. 2020 Jul;114(1):44-55. doi: 10.1016/j.fertnstert.2020.02.114

 VERWEISE:

  1. Fachinformation_Yselty_10/2024
  2. Yselty : EPAR – Public Assessment Report, European Medicines Agency (EMA). Available at: https://www.ema.europa.eu/en/medicines/human/EPAR/yselty#authorisation-details (Accessed: 29 January 2025).
  3. Gebrauchsinformation_Yselty_10/2024
  4. Donnez J, Taylor HS, Taylor RN, Akin MD, Tatarchuk TF, Wilk K, Gotteland JP, Lecomte V, Bestel E. Treatment of endometriosis-associated pain with linzagolix, an oral gonadotropin-releasing hormone-antagonist: a randomized clinical trial. Fertil Steril. 2020 Jul;114(1):44-55. doi: 10.1016/j.fertnstert.2020.02.114.
  5. Interne Firmendaten
  6. Guo SW. The Pathogenesis of Adenomyosis vis-à-vis Endometriosis. J Clin Med. 2020 Feb 10;9(2):485. doi: 10.3390/jcm9020485
  7. Donnez J, Donnez O, Tourniaire J, Brethous M, Bestel E, Garner E, Charpentier S, Humberstone A, Loumaye E. Uterine Adenomyosis Treated by Linzagolix, an Oral Gonadotropin-Releasing Hormone Receptor Antagonist: A Pilot Study with a New ‚Hit Hard First and then Maintain‘ Regimen of Administration. J Clin Med. 2021 Dec 10;10(24):5794. doi: 10.3390/jcm10245794.
  8. Was ist die menopause? Deutsche Menopause Gesellschaft e.V. Available at: https://www.menopause-gesellschaft.de/themen/menopause/ (Accessed: 29 January 2025).
  9. Donnez J, Cacciottola L, Squifflet JL, Dolmans MM. Profile of Linzagolix in the Management of Endometriosis, Including Design, Development and Potential Place in Therapy: A Narrative Review. Drug Des Devel Ther. 2023 Feb 8;17:369-380. doi: 10.2147/DDDT.S269976
  10. Donnez J, Taylor HS, Stewart EA, Bradley L, Marsh E, Archer D, Al-Hendy A, Petraglia F, Watts N, Gotteland JP, Bestel E, Terrill P, Loumaye E, Humberstone A, Garner E. Linzagolix with and without hormonal add-back therapy for the treatment of symptomatic uterine fibroids: two randomised, placebo-controlled, phase 3 trials. Lancet. 2022 Sep 17;400(10356):896-907. doi: 10.1016/S0140-6736(22)01475-1
  11. Fachinformation_ Ryeqo®_01/2024
  12. Alonso A, Gunther K, Maheux-Lacroix S, Abbott J. Medical management of endometriosis. Curr Opin Obstet Gynecol. 2024 Oct 1;36(5):353-361. doi: 10.1097/GCO.0000000000000983

Wichtig: Unsere Unabhängigkeit ist uns wichtig! Wir haben die „Leitsätze der Selbsthilfe für die Zusammenarbeit mit Personen des privaten und öffentlichen Rechts, Organisationen und Wirtschaftsunternehmen“ der BAG Selbsthilfe und des PARITÄTISCHEN unterzeichnet und uns selbst noch eine „Leitlinie für die Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen“ auferlegt. Theramex hat keinen Einfluss auf unsere Arbeit. Wir werden finanziell nicht von dem Unternehmen unterstützt. Wir sind und bleiben unabhängig.