EndoWarrior – Wenn Yoga auf Empowerment trifft

Du bist von Endometriose betroffen und aktuell oder in der Vergangenheit in Kinderwunschbehandlung? Unterstütze und bei unserer anonymen Umfrage zu Erfahrungen mit Endometriose und Kinderwunsch. Mehr Informationen findest du am Ende dieses Beitrags.

Ein Gastbeitrag von Sarah Wilson und Victoria Schlüter

„Zwölf Jahre lang wartete ich auf einen Namen für meinen Schmerz. Zwölf Jahre, in denen ich immer wieder abgewiesen wurde – es seien nur Regelschmerzen, sagten sie. Zwölf Jahre voller Zweifel, Unsicherheit und Ignoranz durch Ärzt:innen und Spezialist:innen. Als die Diagnose Endometriose endlich kam, war ich erleichtert und wütend zugleich. Denn kaum begann ich, offen darüber zu sprechen, hörte ich von vielen: ‚Ich auch.‘ Da wurde mir klar: Endometriose und die lange Unwissenheit darüber sind alles andere als selten. Es betrifft so viele, und es darf nicht länger ignoriert werden.“ So erzählt es uns Sarah Wilson (31), Creative Media Managerin & Designerin.

Sarah Wilson, Quelle: Sarah Wilson
Sarah Wilson

Endometriose ist unsichtbar und doch kann sie das ganze Leben von Betroffenen überschatten. Ihre Auswirkungen reichen weit über das Körperliche hinaus – sie greift Geist, Seele und nahezu alle Lebensbereiche an. Für viele bedeutet Endometriose chronische Schmerzen, Erschöpfung, Depressionen und Ängste, einen Alltag, der keine Pausen kennt.

Victoria Schlüter, Quelle: Victoria Schlüter
Victoria Schlüter

„Meine Diagnose, Adenomyose – ein spezieller Typ von Endometriose –, erhielt ich erst nach sieben Jahren. Sieben Jahre geprägt von Schmerzen, Unverständnis und dem Kleinreden meiner Symptome durch Ärzt:innen, Arbeitgebende und Teile meines Umfelds. Die Diagnose hat für mich nicht nur den Umgang mit meinem Körper und meiner Psyche verändert, sondern auch, wie ich heute darüber spreche.“ berichtet uns Vicy Schlüter (30). „Als Yogalehrerin und Empowerment Coach für Frauen weiß ich, wie sehr Ernährung, gezielte Bewegung, Stressmanagement und das Setzen von Grenzen Symptome beeinflussen können. Endometriose geht uns alle an, denn eine Veränderung ist nur möglich, wenn wir gemeinsam Aufmerksamkeit für eine Krankheit schaffen, die jede zehnte Frau betrifft.“

Vicy und Sarah lernten sich auf einer Hochzeit kennen – und verbrachten Stunden damit, offen über Frauengesundheit, Schmerzen und das Schweigen rund um Endometriose zu sprechen. Sarah teilte ihre Vision mit Vicy: etwas zu schaffen, das dieser Krankheit endlich die Aufmerksamkeit schenkt, die ihr in Forschung und Medizin noch immer fehlt. Sie wollten Hoffnung schenken, wo bislang zu oft Unsicherheit herrscht. So begann ihre gemeinsame Reise – und damit die Idee des EndoWarriors.

Während ihrer jahrelangen Suche nach der Ursache immer wiederkehrender Schmerzen entdeckte Sarah Yoga für sich – nicht nur als Bewegung, sondern als Therapie. Für sie ist Yoga Kraft und Ruhe zugleich: Es stärkt den Körper, beruhigt den Geist, öffnet das Herz und schafft einen Raum, in dem Heilung möglich wird. Gerade bei Endometriose ist das bewusste Kräftigen und Entspannen ungemein wertvoll.

Jedes Mal, wenn Sarah im Yoga die Krieger-Sequenz ausführte, spürte sie eine intensive, überwältigende Kraft. Und plötzlich war die Vision klar: eine eigene Krieger-Pose, die Endometriose sichtbar macht und all das in sich trägt, was Betroffene Tag für Tag stark sein lässt – Mut, Zusammenhalt und Widerstandskraft. Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelte Vicy die EndoWarrior-Pose.

Der EndoWarrior

Victoria Schlüter macht die Pose des EndoWarriors
Die EndoWarrior-Pose

Inspiriert vom klassischen Krieger II, trägt sie eine besondere Symbolik in sich: Eine Hand ballt sich zur Faust als Zeichen für Einheit und Stärke, während die andere die Endometriose-Schleife formt – eine besonders kraftvolle Geste.

Rund um die EndoWarrior-Pose hat Vicy zwei besondere Yoga-Flows entwickelt: Einen sanften Relax Flow für schmerzhafte, schwere Tage – begleitet von einer unterstützenden Meditation – sowie einen dynamischeren Flow, der Kraft, Stabilität und innere Stärke fördert. Beide Flows setzen gezielt auf Übungen, die Beckenboden, unteren Rücken und Hüften gleichzeitig stärken und entspannen.

Der EndoWarrior sowie seine Yoga-Flows sind nicht nur für Menschen mit Endometriose – sondern für alle: Freund*innen, Familien, alle, die Solidarität zeigen und gemeinsam für Veränderung einstehen wollen. Es ist eine Bewegung für jede und jeden, der an Stärke, Einheit und gesellschaftlichen Wandel glaubt. Denn Endometriose ist kein reines Frauenproblem – sie betrifft uns alle.

Werde Teil der Bewegung

Wir laden euch ein, Teil der EndoWarrior-Bewegung zu werden: Macht die Pose mit uns, bringt sie in Yogastunden in ganz Deutschland ein, teilt sie auf Social Media, informiert andere und erzählt eure Geschichten. Denn nur gemeinsam können wir das Schweigen brechen und echte Veränderung bewirken!

Der EndoWarrior ist weit mehr als nur eine Pose. Er ist ein Symbol für den Widerstand gegen das Schweigen, eine Erinnerung daran, dass niemand allein ist, und eine Einladung, gemeinsam sichtbar zu werden. Jetzt ist die Zeit, lauter zu sein, den eigenen Raum einzunehmen und sich nicht länger wegdrängen zu lassen. Gemeinsam sind wir stärker – gemeinsam bringen wir Veränderung.

Du willst mit uns gemeinsam flowen?

Praktiziere die EndoWarrior-Flows jederzeit und nach deinen Bedürfnissen online:

Der EndoWarrior Flow (75 Min) ist dynamisch und stärkend. Er wurde entwickelt, um endometriosebedingten Symptomen vorzubeugen. Durch gezielte Bewegung, Atmung und Achtsamkeit lernst du, deinen Körper sanft zu mobilisieren und Spannungen zu lösen.

Der Relax Flow (35 Min) ist sanft und entspannend und besonders für Tage mit stärkeren Schmerzen oder Erschöpfung gedacht. Dieser sanfte Flow lädt zum Loslassen und Entspannen ein und unterstützt die Schmerzlinderung in akuten Phasen. Durch sanfte Dehnung, Meditation und Achtsamkeit lernst du Ruhe, Vertrauen und Verbindung zu deinem Körper zu finden.

Die Flows können einzeln aber auch nach einander geübt werden – für eine ganzheitliche Erfahrung zwischen Aktivierung und Entspannung. Du brauchst eine Matte, eine Decke, ein Kissen und zwei Yogablöcke oder alternativ zwei dicke Bücher mit.

Für mehr Gemeinschaftsgefühl praktiziere gemeinsam mit Menschen die du magst und die dir gut tun!

Die Flows findest du auch in unserem YouTube-Kanal.

Danke

Ein herzliches Dankeschön an alle, die zum Erfolg des EndoWarrior-Projekts beigetragen haben.

Unser besonderer Dank gilt Katharina Hermann (Physiotherapeutin und Betroffene) und PD Dr. Michael Mallmann (Gynäkologe und Endometriose-Spezialist) für die inspirierende Zusammenarbeit und den wertvollen Austausch. Ebenso danken wir Sarah und Vicy für ihre kreative Idee und die Entwicklung der Yoga-Flows, den Kolleg:innen der Mediaplus für ihr Engagement bei der Ausarbeitung und Kampagnenplanung und Ramona aus der Medienagentur WEFRA für den Kontakt zur Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V.

Danke an alle, die sich für den EndoWarrior eingesetzt und dieses Projekt mitgestaltet haben.

Logo EndoWarrior