In den letzten Jahren hat der öffentliche Diskurs über Endometriose in Deutschland durch Selbsthilfe, alternative Medizin, soziale Medien und populäre Formate zugenommen. Die Krankheit wurde lange als „Frauenkrankheit“ mit einem unspezifischen Symptombild marginalisiert, was zu einer systemischen Vernachlässigung in der medizinischen und wissenschaftlichen Forschung führte. Neben medizinischen Herausforderungen wie unzureichendem Wissen über Ursachen und Therapien spielt die Tabuisierung von Themen rund um den weiblichen Unterleib eine Rolle. Die historische Stigmatisierung von Frauenleiden, wie der „Hysterie“, beeinflusst die Wahrnehmung von Endometriose bis heute. Die Tagung beleuchtet sowohl medizinische als auch kulturelle Dimensionen der Krankheit, unter Einbeziehung intersektionaler Perspektiven zu Gender, Rassismus und Behinderung.