Es gibt allerdings ebenso Betroffene, die gar keine Beschwerden verspüren. In diesem Fall gibt es auch keinen Behandlungsbedarf.
Formen und Klassifikationen
Endometrioseherde können an folgenden Stellen im Körper vorkommen:
Häufig: Eierstöcke, Bänder der Gebärmutter, Raum zwischen Mastdarm und Gebärmutterhals (Douglasraum) oder Vagina, Raum zwischen Blase und Gebärmutter
Seltener: Oberfläche von Dünn- und Dickdarm, Eileiter, Harnleiter, Blase, Vagina
Sehr selten: Brustfell, Herzbeutel, andere Organe
Für die Klassifizierung einer Endometriose wird häufig das System #Enzian verwendet [1]. Es beschreibt und verortet die durch Endometriose verursachten Läsionen (Verletzungen) und Adhäsionen (Verwachsungen), sowie Peritoneal- oder Eierstockerkrankungen und den Grad der Beteiligung der angrenzenden Organe.
In der Abbildung sind die verschiedenen anatomischen Lagen der Endometriose nebeneinander angeordnet. Der Schweregrad bzw. die Größe der Läsion (1 bis 3), sind von oben nach unten angeordnet:
Erläuterung der Abkürzungen in der Abbildung:
P: Peritoneum (Bauchfell)
O: Ovar (Eierstock)
T: Tube (Eileiter)
TIE: A/B/C/F: (Tiefinfiltrierende Endometriose)
A: Septum rektovaginale (dünne, bindegewebige Trennwand zwischen Vagina und Mastdarm)
B: Parametrium, Ligamentum sacrouterinum (Beckenbindegewebe und Bandapparat der Gebärmutter)
C: Rektosigmoid (Dickdarm)
F: Extragenitale (außerhalb des kleinen Beckens)
(FA=Adenomyose (Gebärmuttermuskulatur); FB=Blase; FI=Darm; FU= Ureter (Harnleiter); F(…)= definierte andere Lokalisationen im Körper, z.B. Zwerchfell, Lunge, Nerven).
Referenzen
Keckstein, Jörg; Saridogan, Ertan; Ulrich, Uwe A. et al. (2021). The #Enzian classification: A comprehensive non-invasive and surgical description system for endometriosis. Acta Obstetica et Gynecologica Scandinavica, 100(7), 1165– 1175.