Sommerinterview mit
Saskia Weishaupt

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"Es wird Zeit endlich Medizin für alle zu machen und für eine bessere Versorgung und Erforschung von Endometriose zu sorgen."

1. Warum engagieren Sie sich für die Interessen von Endometriose-Betroffenen?

Jede zehnte Frau ist von Endometriose betroffen, aber ihr Leiden wird oft nicht ernstgenommen und der Weg zur Diagnose dauert lange. Endometriose zeigt systematisch wie unsere Gesellschaft mit geschlechtsspezifischen Erkrankungen umgeht. Es wird Zeit endlich Medizin für alle zu machen und für eine bessere Versorgung und Erforschung von Endometriose zu sorgen.

2. Was haben Sie bereits getan, um die Situation von Endometriose-Betroffenen in Deutschland zu verbessern?

Im letzten Jahr haben wir im Bundeshaushalt 5 Millionen Euro für die Erforschung von Endometriose zur Verfügung gestellt. Außerdem haben wir die telefonische Krankschreibung wieder eingeführt, um den Alltag von Endometriosebetroffenen zu verbessern. Darüber hinaus ist mir ein regelmäßiger Austausch mit Betroffenen wichtig, um herauszufinden, wie wir als Politik uns weiter für ihre Belange einsetzen können.

3. Welche Probleme sehen Sie, die auf politischer und gesellschaftlicher Ebene noch gelöst werden müssen?

Es ist vor allem wichtig, dass Endometriose als Krankheit anerkannt wird und nicht „bloß normale Regelschmerzen“ sind. Jeder Arzt und jede Ärztin sollte geschult sein, Endometriose zu erkennen, damit der Weg zur Diagnose verkürzt werden kann. Außerdem äußern Betroffene immer wieder den Wunsch der Anerkennung des Behinderungsgrads, diese Umsetzung muss geklärt werden.