Lena

Huhu, ich bin Lena, 20 Jahre alt und habe Endometriose & Adenomyose.

Ich habe im letzten Jahr die Diagnose Endometriose und Adenomyose erhalten, was mein Leben durch und durch auf dem Kopf gestellt hat.

Seitdem ich 12 Jahre alt bin, habe ich starke Schmerzen während meiner Periode. Mit 15 Jahren habe ich begonnen die Pille zu nehmen, bis ich 18 Jahre alt war. Ab da an begann mein Weg der Krankheit. Ab dem Moment, an dem ich die Pille abgesetzt habe, begann wortwörtlich ein Albtraum. Ich hatte stärkste Schmerzen, ich spürte mein linkes Bein oft nicht mehr, mir wurde schwarz vor Auge, mich plagten Schüttelfrost und Schweißausbrüche, ich hatte dauerhaft einen „Endo-Belly“ und Magenprobleme.

Während dem Abitur fehlte ich oft in der Schule und von verschiedenen Ärzten wurde immer wieder gesagt, dass dies einfach dazu gehöre, ich „dafür sowieso zu jung“ sei und bei meinem eigenen Verdacht der Endometriose hörte ich, es sei bloß eine „Modekrankheit“.

Im Herbst 2023 wurde mir zur Kupferspirale geraten, was sich als großer Fehler herausgestellt hat. All meine Beschwerden wurden nur noch schlimmer, ich hatte jeden Tag Schmerzen bis zur Ohnmacht und konnte meinen Alltag kaum noch bewältigen. Die üblichen Schmerzmittel halfen mir nicht mehr und ich war den Schmerzen ausgeliefert. Hier habe ich gemerkt, dass sich etwas ändern muss und habe Kontakt zu verschiedenen Endometriose-Zentren aufgenommen. Mir wurde die Kupferspirale sofort gezogen und ich habe begonnen, erneut die Pille zu nehmen, da mein Anfangsverdacht der Endometriose sich gefestigt hat. Über mehrere Monate habe ich probiert, mich mit der Pille anzufreunden, was nicht funktioniert hat. Nach zahlreichen erneuten Terminen im Endometriose-Zentrum habe ich mich für eine Operation entschieden. Es wurden Endometrioseherde am linken Becken und der Bauchdecke gefunden und entfernt. Ebenfalls wurde Adenomyose diagnostiziert. Während der Operation wurde mir die Mirena-Spirale eingesetzt, um das weitere Wachstum zu minimieren.

Kurze Zeit nach der OP ging es mir besser und ich konnte langsam Hoffnung gewinnen. Mir wurde gesagt, dass die Schmerzen nach der Operation weg sein werden und ich normal weiter leben kann – aber nach nur einige Wochen ging es wieder von vorne los…

Ich hatte stärkere Schmerzen als vor der Operation, war schlapp und in einem schlechten Allgemeinzustand – ich hatte eine große Zyste und eine starke Blasenentzündung als Folge der Operation. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, dass es nach ein paar Tagen wieder vorbei sei.
Ich habe wieder angefangen zu arbeiten und Sport zu machen, habe aber schnell festgestellt, dass dies nicht funktioniert. Die Schmerzen haben nicht nachgelassen und die Beschwerden von vor der Operation waren wieder da – nur noch schlimmer. Mittlerweile war ich an dem Punkt, dass ich ohne stärkste Schmerzmittel nicht über den Tag gekommen bin.

Inzwischen habe ich für mich feststellen können, dass eine bewusste Ernährung und Sport mit gut tun. Trotzdem werde ich die starken Schmerzen und Beschwerden nicht los und bin noch nicht am Ende meiner Reise. Ich nehme noch immer viele Schmerzmittel, lerne aber Tag für Tag damit umzugehen, um weitestgehend darauf verzichten zu können. Soviel zu meiner Geschichte 🙂

Es ist mir ein Herzensangelegenheit, Mädchen und Frauen über Endometriose aufzuklären. Diese Krankheit betrifft so viele von uns, wenn auch ganz individuell – und doch bleibt sie oft unentdeckt oder wird nicht ernst genommen. Ich möchte anderen Frauen Mut machen, auf ihren Körper zu hören und sich nicht mit Aussagen wie „Das ist normal“ oder „Stell dich nicht so an“ zufriedenzustellen. Endometriose kann das Leben stark beeinträchtigen, darf einem aber nicht das Strahlen und die Freude nehmen!

Mit der richtigen Unterstützung, dem Zugang zu spezialisierten Zentren und einem offenen Umgang mit der Krankheit ist es möglich, besser mit der Erkrankung zu leben.
Jede Frau verdient es, ernst genommen und entsprechend behandelt zu werden – und jede Frau sollte wissen, dass sie mit ihren Beschwerden nicht alleine ist!🧡