Du bist von Endometriose betroffen und aktuell oder in der Vergangenheit in Kinderwunschbehandlung? Unterstütze und bei unserer anonymen Umfrage zu Erfahrungen mit Endometriose und Kinderwunsch. Mehr Informationen findest du am Ende dieses Beitrags.
Es gibt Tage, da ist das Bedürfnis zu reden einfach riesig. Weil der Schmerz zu laut ist. Weil die Gedanken kreisen. Weil sich alles staut.
Und dann ist da: niemand. Niemand, der zuhört. Niemand, der es versteht. Niemand, der wirklich weiß, was Endometriose bedeutet.
Diese Erfahrung teilen viele Betroffene – besonders in Phasen, in denen sich die Erkrankung wieder in den Vordergrund drängt oder man emotional einfach nicht mehr stark sein kann.
Wenn das Umfeld an seine Grenzen kommt.
Viele Betroffene berichten: In der Anfangszeit war das Umfeld noch offen und interessiert – aber mit der Zeit wird das Thema für andere „zu viel“. Man bekommt Sätze zu hören wie:
- „Denk doch mal positiv.“
- „Du redest nur noch darüber.“
- „So schlimm kann es doch nicht sein.“
Und irgendwann beginnt man zu schweigen – obwohl der Redebedarf eigentlich immer noch da ist.
Was tun, wenn man niemanden findet, mit dem man sprechen kann?
1. Du bist nicht allein – auch wenn es sich gerade so anfühlt
Auch wenn es vielleicht niemand in deinem direkten Umfeld gibt, der deine Situation versteht: Du bist nicht allein. Viele andere erleben genau das Gleiche – auch das Gefühl, mit der eigenen Geschichte zu „nerven“ oder zu viel zu sein. Aber: Deine Gefühle sind berechtigt. Dein Redebedürfnis ist berechtigt. Deine Geschichte zählt.
2. Hol dir Unterstützung – gezielt und wertschätzend
Manchmal braucht es Menschen, die einfach nur zuhören – ohne zu bewerten, ohne Ratschläge, ohne genervt zu sein. Dafür gibt es Angebote:
- Unsere Beratungsgespräche: Hier kannst du in einem geschützten Rahmen über das sprechen, was dich bewegt. Du musst nichts erklären – wir wissen, worum es geht.
- Selbsthilfegruppen: Ob online oder vor Ort – hier triffst du andere, die ähnliche Erfahrungen machen. Viele sagen: „Endlich muss ich nicht mehr alles von Grund auf erklären.“
- Austausch online: In moderierten Foren oder sozialen Netzwerken gibt es geschützte Räume für den Austausch mit anderen Betroffenen.
3. Schreib dir alles von der Seele – auch ohne Gegenüber
Wenn niemand zuhört, kann Schreiben eine Hilfe sein. Ein Tagebuch, ein Brief (auch wenn du ihn nie abschickst), eine Sprachnachricht an dich selbst. Es geht nicht um perfekte Sätze – sondern darum, Gedanken und Gefühle loszuwerden. Das kann entlasten und Klarheit schaffen.
4. Überlege: Wen in meinem Umfeld kann ich (noch einmal) ansprechen?
Manchmal unterschätzen wir Menschen in unserem Umfeld. Gibt es vielleicht doch jemanden, der offen wäre – wenn du klar sagst, was du brauchst? Zum Beispiel:
- „Ich muss heute einfach mal reden, ohne Lösung und ohne Bewertung. Kannst du mir kurz zuhören?“
- „Ich weiß, das Thema ist schwer – aber ich fühle mich gerade sehr allein damit.“
Ein offenes Gespräch kann neue Nähe schaffen – oder zumindest Entlastung bringen.
Du darfst reden. So viel du willst.
Auch wenn du das Gefühl hast, andere könnten genug davon haben – deine Geschichte darf Platz haben. Du musst dich nicht zusammenreißen, nicht kleiner machen, nicht still sein.
Endometriose ist eine schwere Erkrankung – körperlich, aber auch seelisch.
Reden hilft. Und wenn du niemanden findest: Wir sind da.
Tipp: Vereinbare ein kostenfreies Beratungsgespräch mit uns – telefonisch oder online. Manchmal reicht schon ein einziges Gespräch, um sich nicht mehr ganz so allein zu fühlen.
