Du bist von Endometriose betroffen und aktuell oder in der Vergangenheit in Kinderwunschbehandlung? Unterstütze und bei unserer anonymen Umfrage zu Erfahrungen mit Endometriose und Kinderwunsch. Mehr Informationen findest du am Ende dieses Beitrags.
Ein Gastbeitrag von Katrin Wolschke.
Unfruchtbarkeit ist ein häufiges Symptom bei Endometriose und Adenomyose. Ca. 30 Prozent der Erkrankten sind von ihr betroffen. Auch wenn nicht alle einen (akuten) Kinderwunsch haben – bei 50 Prozent aller infertilen Frauen* ist Endometriose die Ursache des unerfüllten Kinderwunsches (1). Daneben haben Endometriose-Patient*innen ein größeres Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft (2).
Um die Versorgungssituation von Betroffenen mit Kinderwunsch besser zu verstehen und Verbesserungsbedarfe zu identifizieren, führten wir im Herbst 2024 eine explorative Umfrage zum Thema durch. Sie richtete sich an Endometriose- bzw. Adenomyose-Betroffene, die zu dem Zeitpunkt oder in der Vergangenheit in Deutschland eine Kinderwunschbehandlung durchlaufen haben. Unter einer Kinderwunschbehandlung verstehen wir dabei den eigentlichen Behandlungsbeginn, der nach Erst- bzw. Beratungsgesprächen und Diagnostik stattfindet bzw. stattgefunden hat.
Von der inhaltlichen Konzeption über die technische Umsetzung bis hin zur Auswertung der Ergebnisse hat das ehrenamtliche Team der AG Endo.Politisch.Aktiv. gemeinsam daran gearbeitet, ein möglichst umfassendes Bild der Versorgungssituation zu erhalten. Inhaltlich wurde der Fragebogen mit zwei Gynäkologen, Endometriose-Experten bzw. Reproduktionsmedizinern, abgestimmt.
Thematische Schwerpunkte waren Diagnostik und Aufklärung, Berücksichtigung der Endometriose in der Kinderwunschbehandlung, Behandlungsarten und Kostenübernahme, Behandlungserfolg, Informationszugang sowie psychische Belastung.
Die Umfrage wurde vornehmlich über die Kanäle der Endometriose-Vereinigung Deutschland verbreitet und war vier Wochen lang online zugänglich.
Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf den Antworten von 842 Betroffenen, die an der Umfrage teilgenommen haben. Die Auswertung erfolgte mittels deskriptiver Statistik. Die Daten zeigen erhebliche Versorgungslücken für Endometriose- und Adenomyose-Betroffene mit Kinderwunsch. Vor allem unzureichende Aufklärung, finanzielle Hürden und mangelnde psychische Unterstützung belasten die Betroffenen erheblich.
Hier findet ihr eine Zusammenfassung der Umfrageergebnisse sowie unsere daraus resultierenden Empfehlungen für politische Maßnahmen zur Verbesserung der Chancen von Betroffenen bezüglich Kinderwunschbehandlung.
Quellenangaben:
- Küpker, W., Aizpurua, J., Felberbaum, R. E. & Diedrich, K. (2024). Endometriose und Infertilität. Die Gynäkologie, 57(3), 131–137.
- Saraswat, L., Ayansina, D.T., Cooper, K.G., Bhattacharya, S., Miligkos, D., Horne, A.W. & Bhattacharya, S. (2016). Pregnancy outcomes in women with endometriosis: A national record linkage study. BJOG, 124(3), 444-452
Dank:
Ein herzliches Dankeschön an alle an der Umfrage beteiligten Ehrenamtlichen: Matthias Bahr, Verena Fisch, Vivian Förster, Marion Hoffrichter, Franziska Werner und Katrin Wolschke.