Bericht zur Umfrage „Endometriose und Arbeit“

Im vergangenen Jahr hat die AG Endometriose und Arbeit von Endo.Politisch.Aktiv. eine explorative Umfrage zum Thema “Endometriose und Arbeit” gestartet, die einerseits die Auswirkungen der Erkrankung auf den Arbeitsalltag sowie auf die physische, finanzielle und damit einhergehende psychische Belastung von Betroffenen untersucht hat. 2.600 Endometriose-Betroffene haben an der Umfrage teilgenommen und uns wertvolle Einblicke in ihren Arbeitsalltag gegeben. Die Ergebnisse der Umfrage liegen mittlerweile in einem ausführlichen Bericht vor, allerdings möchten wir euch auch hier eine kurze Zusammenfassung über die wichtigsten Erkenntnisse geben:

Die Ergebnisse zeigen, dass bei vielen Betroffenen Endometriose-Symptome durch die eigene Erwerbstätigkeit hervorgerufen und/oder sogar verstärkt werden. Mehr als 40% der Teilnehmenden gaben an, dass sie aufgrund ihrer Symptome stark oder sehr stark in ihrem Arbeitsalltag und beim Ausführen berufsbezogener Tätigkeiten beeinträchtigt waren. Für fast die Hälfte der Befragten wirkte sich Endometriose auch auf ihre finanzielle Sicherheit aus. Mehr als 70% der Teilnehmenden gaben an, dass sie in den letzten sechs Monaten aufgrund ihrer Endometriose krankgeschrieben waren. Gleichzeitig lässt sich erkennen, dass durch eine flexible Gestaltung der Arbeitsbedingungen (z. B. Arbeiten im Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten) die Beschwerden verringert oder vermieden werden können.

Ein Großteil der Teilnehmenden gab an, ihren Kolleg*innen bzw. Arbeitgeber*innen von ihrer Diagnose erzählt zu haben. In den meisten Fällen zeigte sich, dass das soziale Arbeitsumfeld zwar mit Verständnis, aber auch mit Unwissenheit bezüglich Endometriose und den Folgen dieser Erkrankung reagiert hatte. Als Hauptgründe gegen die Thematisierung einer Endometriose-Diagnose am Arbeitsplatz wurden der persönliche Charakter der Erkrankung sowie Angst vor den Reaktionen des sozialen Umfelds am Arbeitsplatz genannt. Trotzdem zeigte sich, dass die Mehrheit der Betroffenen gerne mehr mit Kolleg*innen und Arbeitgeber*innen über ihre Diagnose sprechen und sich auch konkrete Unterstützung am Arbeitsplatz wünschen würde.

Die Ergebnisse unserer explorativen Studie legen nahe, wie wichtig ein an Endometriose angelehntes Arbeitsumfeld ist, welches die mit der chronischen Erkrankung einhergehenden Einschränkungen berücksichtigt. Demnach befindet sich unsere AG Endometriose und Arbeit bereits in der Umsetzung weiterer Projekte.

Umfrage Endometriose am Arbeitsplatz

Eine aktuell laufende Befragung interessiert sich für die Perspektive von Arbeitgebenden. Welche Angebote gibt es für Betroffene in Unternehmen und wie kann die Endometriose-Vereinigung Unternehmen unterstützen?

Teilt die Umfrage in euren Netzwerken und mit euren Arbeitgeber*innen! Gerne könnt ihr den Link in eurem Bekanntenkreis weitergeben, sodass wir auch Arbeitgebende außerhalb der Endo-Community erreichen. Ihr gehört selbst zur Zielgruppe? Dann könnt ihr unseren Fragebogen bis zum 31. Dezember 2023 unter diesem Link (https://www.soscisurvey.de/endo_arbeitgeber/) beantworten.

Der vollständige Bericht zur explorativen Umfrage mit vielen weiteren interessanten Ergebnissen steht zum Heruntergeladen bereit.

Wir bedanken uns bei allen, die ihre Erfahrungen mit uns in dieser Umfrage geteilt und uns hiermit unterstützt haben. Die Ergebnisse bieten uns wertvolle Hinweise und wichtige Informationen für zukünftige Forschung und politische Handlungsbereiche.

Liebe Grüße Teresa Schmidt & Katrin Wolschke

Team Endo.Politisch.Aktiv.