EndoMarch-Aktion in der Drogerie

Ein Gast-Beitrag von Sophie.

Ich heiße Sophie, bin 31 Jahre alt und im Sommer 2021 wurde ich mit Endometriose diagnostiziert.

Nachdem meine Mutter mich zwei Mal in die Notaufnahme fuhr, da ich vor Periodenschmerzen kaum laufen konnte, versuchte ich mich im Internet zu belesen und stieß auf die Endometriose-Vereinigung. Da ich vor kurzem nach meinem Studium wieder in meine Heimatstadt zog, suchte ich mir eine Gynäkologin, die mich verstand und Ernst nahm. Diese riet mir mich an ein Endometriose-Zentrum zu wenden. Nachdem ich dort untersucht wurde, bekam ich relativ schnell einen Termin zur Bauchspiegelung. Vier Wochen nachdem ich also das erste Mal über Endometriose las, stand meine Diagnose fest. Damit gingen einige Sorgen einher. Unter anderem wuchs die Angst, meinen Aufgaben im Job nicht mehr gerecht zu werden. Ich arbeitete schon immer im Einzelhandel und hatte erst vor einigen Monaten eine Stelle in der Drogerie angetreten.

Von Anfang an ging ich transparent mit meiner Diagnose um und versuchte allen Kolleg*innen ehrlich mit meinen Symptomen gegenüberzutreten. Es gab Tage an denen ich nicht die 100% geben konnte, die ich an anderen zeigte. Womöglich abgeschlagen und langsam wirkte. Und dennoch hielt mich dies nicht davon ab, befördert zu werden und mittlerweile Stellvertretende Marktleitung zu sein. Ich bin mehr als froh, dass mich mein Team unterstützt und ich mich somit auch an schlechten Tagen auf meine Schicht freuen kann.

Vor allem durch die Unwissenheit meiner Kolleg*innen gegenüber meiner Diagnose, ist mir immer wieder vor Augen geführt worden, dass Aufklärung und Austausch wichtige Themen sind. Das nahm ich als Anlass zum EndoMarch einen Aufbau mit Infomaterialien zu gestalten.

Es war schön zu sehen, wie Kundinnen in den Broschüren blätterten, Flyer mitnahmen und Kinder mit den Luftballons spielten. Ein Beratungsgespräch mit einer Kundin über Damenhygiene-Artikel blieb mir besonders im Gedächtnis. Diese war mehr als positiv überrascht über den Infotisch und sehr froh, dass ich mich nicht scheute frei über so ein vermeintlich tabuisiertes Thema zu sprechen und zu informieren. Sie hatte bis dahin immer das Gefühl, ihre Ängste und Symptome für sich behalten zu müssen. Sie hatte viele Fragen dazu, vor allem auch zu meiner persönlichen Geschichte mit Endometriose. Ich denke wir haben uns beide mit der Empfindung von Zusammenhalt und Unterstützung verabschiedet. Vor allem aber war sie froh darüber, dass es die Endometriose-Vereinigung gibt, die informiert und sich für unsere Interessen stark macht!

Rundum war diese Aktion für mich ein voller Erfolg im Hinblick auf Aufmerksamkeit und Austausch, die ich liebend gern wiederholen möchte!