Stephanies Geschichte

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stephanie

Ich bin Stephanie, 32 Jahre alt.

Als wir unsere Schwangerschaft verkündeten, waren Freunde und Familie gleichermaßen erstaunt und begeistert. Doch was sie nicht wussten, war die jahrelange Achterbahnfahrt, die hinter dieser freudigen Nachricht lag. Meine Geschichte handelt von Endometriose, Schmerzen, Hoffnung und schließlich dem Wunder des Lebens.

Schon in jungen Jahren plagten mich heftige Unterleibsschmerzen, die weit über die monatlichen Regelbeschwerden hinausgingen. Schmerztabletten, Blähbauch, Durchfall – all das gehörte zum Alltag. Im Alter von nur 24 Jahren, wurde mir nach meiner ersten Operation mitgeteilt, dass ich Schwierigkeiten haben könnte, schwanger zu werden. Ich habe diese Information einfach abgewehrt und mir gesagt, dass nicht jeder Kinder haben muss.

Nur zwei Jahre später unterzog ich mich kurz nach meiner Verlobung einer weiteren Operation. Die ständigen Fragen und Erwartungen nach dem Nachwuchs waren frustrierend, also entschied ich mich für eine einfache und klare Antwort: Wir wollen keine Kinder. Punkt.

Infolgedessen ließ ich mir die Mirena-Spirale einsetzen und änderte meinen Lebensstil drastisch. Ich ernährte mich Low Carb und zuckerfrei. Sport, Yoga und Entspannungstraining wurden zu meinem Lebenselixier, und ich versuchte jeglichen Stress aus meinem Alltag zu verbannen. Mir ging es viel besser, ich hatte keine Schmerzen mehr. Daher beschlossen mein Mann und ich zu versuchen schwanger zu werden.

Die Schwierigkeiten begannen, als wir feststellten, dass es nicht auf natürliche Weise klappen würde. Ein Hormonstatus enthüllte, dass mein AMH-Wert, typisch für Endometriose, niedriger war als für mein Alter zu erwarten. Wir entschieden uns für den Weg der In-vitro-Fertilisation (IVF), und waren glücklich, als direkt beim ersten Versuch 11 Eizellen heranwuchsen. Doch unser Glück wurde getrübt, als 8 davon fehlbefruchtet wurden. Dieser Rückschlag konnte ebenfalls ein Ergebnis der Endometriose sein.

Von den verbliebenen 3 befruchteten Eizellen ließ ich mir eine einsetzen. Die Hoffnung und die Angst gingen Hand in Hand, als wir den Beginn unseres IVF-Zyklus erwarteten. Doch das Wunder geschah – ich wurde schwanger. Ich kann unsere Freude, als wir die Nachricht erhielten, kaum in Worte fassen. Nach all den Jahren des Schmerzes und der Unsicherheit schien die Sonne endlich auf uns.

Inzwischen bin ich 32 Jahre alt und im sechsten Monat schwanger. Das Leben in meinem Bauch wächst heran, und ich kann es kaum erwarten, unser Baby in den Armen zu halten. Doch trotz dieser Freude bleibt die Angst vor der Rückkehr der Endometriose.

Die Realität ist, dass Endometriose eine chronische Erkrankung ist, und auch wenn sie während der Schwangerschaft in den Hintergrund tritt, kann sie nach der Geburt zurückkehren. Die Sorge, dass die schmerzhaften Herde erneut wachsen könnten, begleitet mich. Aber ich habe gelernt, in der Gegenwart zu leben und jeden schmerzfreien Moment zu schätzen.

Meine Geschichte soll anderen Frauen Mut machen, die mit Endometriose kämpfen. Die Entscheidung für eine IVF war für uns der Schlüssel zur Erfüllung unseres Kinderwunsches.

Es ist wichtig, dass Frauen über Endometriose aufgeklärt werden, da sie oft unerkannt bleibt und zu langen Jahren des Leidens führen kann. Ich hoffe, dass meine Geschichte anderen Frauen Mut gibt, sich ihrer Endometriose zu stellen, Hilfe zu suchen und ihren eigenen Weg zu finden. Unsere Reise war geprägt von Schmerzen und Hindernissen, aber sie hat uns auch gelehrt, niemals die Hoffnung aufzugeben.