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Ich bin Judith.

Für mich steht fest, Endometriose braucht mehr Sichtbarkeit und deshalb liegt es mir sehr am Herzen, meine persönliche Geschichte zu teilen und somit mehr Bewusstsein zu schaffen. Auch wenn jede zehnte Frau von der Krankheit betroffen ist, fehlt es immer noch an Aufmerksamkeit und Unterstützung. Zu wissen, dass man nicht allein ist, stellt für mich einen großen Schritt in Richtung Heilung dar. Viel zu oft denken wir, dass wir damit allein sind, und das löst Hilflosigkeit aus.

Mir hilft es seit vielen Jahren zu wissen, dass in den Momenten, in denen sich die Endometriose stark zeigt, ich nicht allein bin. Seit ich selbst aktiver darüber spreche, merke ich, dass es gar nicht so schlimm ist, wie man sich das vorstellt. Ich treffe auf viel Akzeptanz und Verständnis und mache zuletzt auch anderen Mut oder zeige Lösungswege auf. Ob in der Endometriose-Sprechstunde der Uniklinik Heidelberg, die es sicherlich auch an anderen Kliniken gibt, oder die Schmerzambulanz in Heidelberg mit der ich selbst regelmäßig in Kontakt stehe und schon sehr oft weiterempfohlen habe.

Bei mir hat die Endometriose schon sehr früh sein Gesicht gezeigt. Das Problem war damals nur, dass die Endometriose weitgehend unbekannt war bzw. insbesondere die Diagnosemöglichkeiten nicht die sind, die es heute sind. Und somit blieb Endometriose für mich jahrelang unerkannt. Sie hat in den ganzen Jahren sich unterschiedlich gezeigt: zu Beginn mit Migräne, mit sehr starken Schmerzen und starken Blutungen. Dann wiederum verschiedene OPs, die notwendig waren, immer in der Hoffnung, dass es danach besser wird. Auch in künstliche Wechseljahre wurde ich versetzt und schlussendlich wurde mir die Gebärmutter entfernt. Doch am Ende hat all dies nicht dazu geführt, dass ich schmerzfrei leben kann.

Ich würde mir als Betroffene wünschen, dass die Endometriose mehr Sichtbarkeit bekommt und somit beispielsweise Studien weitergeführt werden, die letztendlich neben Erkenntnissen über die Krankheit auch zu Lösungen bezüglich Medikamente verhelfen können. Denn die Situation, sich mit Schmerzmitteln für die Zeit zu betäuben, wenn sie akut ist, halte ich für nicht zielführend. Für den Moment ist dies der beste Lösungsansatz, aber langfristig hilft es einem nicht wirklich mit der Krankheit umzugehen. Ich hoffe mit meiner Geschichte daran etwas zu ändern und meinen Teil für eine aufgeklärtere Zukunft für alle Frauen zu gestalten.