Beschluss zu Endometriose im Bundestag – Ein schwarzer Tag für zwei Millionen Betroffene in Deutschland

Berlin, 25. September 2023. Zufall oder nicht, genau am Tag der Endometriose, am Freitag, den 29. September 2023, findet im Deutschen Bundestag die zweite Lesung zu den Anträgen der Faktionen der CDU/CSU und der Partei DIE LINKE zu Endometriose statt. In der veröffentlichten Beschlussempfehlung ist bereits vorab zu lesen, dass sich die regierenden Parteien mehrheitlich gegen die Anträge aussprechen und diese ablehnen werden.

“Das ist ein herber Rückschlag für die 2 Millionen Endometriose-Betroffenen in Deutschland”, so die Geschäftsführerin der Endometriose –Vereinigung Deutschland e.V. Anja Moritz.

Vielfach wurde von den Regierungsparteien  der enorme politische Handlungsdruck gegenüber der Aufklärung und Erforschung von Endometriose sowie die Verbesserung von Therapie- und Rehamaßnahmen betont. Dennoch erteilen die Parteien der Ampel-Regierung den Anträgen eine Absage. Die Bundesregierung vergibt damit die Chance endlich eine geschlechtergerechte Gesundheitspolitik, wie im Koalitionsvertrag festgelegt, umzusetzen.

Diese Situation wollen die Betroffenen und die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. nicht akzeptieren. Seit zwei Jahren führt die Endometriose-Vereinigung Gespräche mit Politikerinnen und Politikern, verfasst politische Handlungsempfehlungen, führt Studien durch, um ihre Forderungen mit Zahlen und Fakten zu belegen. Für den 29. September 2023 lädt die Vereinigung  daher von 11 bis 14 Uhr Betroffene, Angehörige von Betroffenen, Interessierte und Pressevertreterinnen und -vertreter zu einer Kundgebung nach Berlin, vor das Paul-Löbe-Haus, Konrad-Adenauer-Straße 1, ein, um ihrer Forderung nach einer geschlechtergerechten Gesundheitspolitik Nachdruck zu verleihen. Unter anderem spricht Sarah Kube, selbst von Endometriose betroffen und Vorstandsvorsitzende der Endometriose-Vereinigung, über die derzeitige Versorgungslage in Deutschland. Im Anschluss an die Debatte im Plenum werden mehrere Abgeordnete öffentlich ihre Position erläutern.

An einigen Stellen konnten bereits erste Erfolge erzielt werden. So fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Erforschung der Endometriose für die kommenden fünf Jahre mit jährlich fünf Mio. Euro. Das ist jedoch ein Tropfen auf dem heißen Stein, bei einer bislang vollkommen untererforschten und hoch komplexen Erkrankung wie Endometriose. 

Australien und Frankreich zeigen, wie es gehen kann. Beide Länder haben detaillierte Nationale Aktionspläne. Australien hat bislang bereits über 22 Mio. Dollar in die Forschung, Aufklärung und Versorgung investiert. Deutschland ist theoretisch weit gekommen, macht jedoch jetzt, wo es darum geht, den Betroffenen tatsächlich und konkret zu helfen einen Rückzieher.

Kontakt:

Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V.
Anja Moritz (Geschäftsführerin)
Bernhard-Göring-Str. 152 | 04277 Leipzig
Telefon Geschäftsstelle: 0341/30 65 305
Webseite: www.endometriose-vereinigung.de
E-Mail: presse@endometriose-vereinigung.de