5 Millionen für Endometriose-Forschung

Pressemitteilung von Dr. Wiebke Esdar, MdB und Stefan Schwartze, MdB (20.10.2022)

5 Millionen für Endometrioseforschung

Der Haushaltsausschuss beschließt fünf Millionen Euro für die Forschung zu Endometriose über das Forschungsministerium zur Verfügung zu stellen. Hierzu erklären die zuständige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion im Haushaltsausschuss Dr. Wiebke Esdar und der Abgeordnete Stefan Schwartze, Patientenbeauftragter der Bundesregierung:

Mit dem heutigen Beschluss des Haushaltausschusses wird das Bundesministerium für Bildung und Forschung ab dem Jahr 2023 eine neue Förderlinie Frauengesundheit/Endometriose etablieren. 2023 werden erstmals 5 Millionen Euro für die Forschung an und zu  Endometriose zur Verfügung gestellt, die ab 2024 verstetigt werden.

Endometriose ist eine chronische Schmerzerkrankung unter der in Deutschland nach Expert*innenschätzung ca. 2 Mio. Frauen leiden. Nach wie vor ist die Ursache der Erkrankung unbekannt. Therapien beschränken sich auf die Linderung der Symptome. Bis zur Diagnose vergehen durchschnittlich sieben bis zehn Jahre.

„In den vergangenen 20 Jahren wurden in Deutschland lediglich 500 000 Euro für Forschung zu Endometriose bereitgestellt. Ich freue mich, dass wir diese Summe allein für 2023 verzehnfachen und so einen echten Fortschritt erzielen können. Richtig nachhaltig wird dies durch eine Verstetigung der Summe ab 2024,“ so Dr. Wiebke Esdar.

„In der vergangenen Legislaturperiode wurde nicht ein einziges Projekt zur Erforschung von Endometriose gefördert. Frankreich und Australien verfügen längst über eine nationale Strategie zur Erkrankung. Deswegen freut es mich sehr, dass wir hier diesen wichtigen ersten Schritt heute gehen, indem wir 5 Mio. Euro zur Verfügung stellen,“ betont Stefan Schwartze.

Die Krankheit nimmt ihren Beginn bereits mit der ersten Menstruation und wirkt sich, da sie nicht heilbar ist, nachdrücklich auf das gesamte Leben aus. Bereits junge Mädchen leiden unter schlimmsten Schmerzen, spätere Folge sind häufig ein unerfüllter Kinderwunsch und stärkste Beschwerden bis ins Alter. Neben schwersten körperlichen Symptomen erleben die Betroffenen große Nachteile in Ausbildung und Beruf, Karrieren werden vorzeitig beendet, es kommt zur Abhängigkeit von Sozial- und Transferleistungen aufgrund einer Berufsunfähigkeit und vorzeitiger Berentung.

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In den vergangenen Wochen und Monaten haben viele Betroffene und vor allem die ehrenamtlich tätigen Mitglieder der AG Endo.Politisch.Aktiv. der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. unzählige Gespräche mit Politiker*innen geführt. Wir haben unsere politischen Forderungen gemeinsam mit den Fachgesellschaften der Mediziner*innen überarbeitet und um einen Forschungskatalog erweitert. Am 29.09.2022 fand ein Koalitionsfachgespräch statt, bei dem wir über die dringend notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages gesprochen haben.


Dass unser politisches Engagement nun einen solchen Erfolg zeigt, macht uns unglaublich glücklich und dankbar!