Termin: 31. März 2021,18:00 – 20:30 Uhr
Veranstaltung
Seit Jahren engagiert sich die Endometriose-Vereinigung Deutschland für die Interessen der Betroffenen. Aus den vielfältigen Erfahrungen in den vergangenen 25 Jahren, aus der Befragung von 1.500 Betroffenen im November 2020 und aus zahlreichen Gesprächen mit Ärztinnen und Ärzten haben sich Handlungsschwerpunkte herauskristallisiert:
Gelder zur Erforschung der Ursache(n) von Endometriose bereitstellen
Zur Erforschung der Ursachen, wie auch der therapeutischen Maßnahmen, stehen zu wenig finanzielle Mittel zur Verfügung. Daher braucht es mehr Förderung für unabhängige Forschungen in diesem Bereich.
Einfacher Zugang zu AHB und Reha
Anschlussheilbehandlungen und Rehabilitationsmaßnahmen sind für die Genesung nach Operationen und den weiteren Krankheitsverlauf sehr wichtig. Der Zugang dazu muss vereinfacht werden.
Komplementärmedizinische Therapien unterstützen
Gerade bei komplexen, chronischen Krankheiten brauchen Patient*innen Unterstützung durch komplementärmedizinische Ansätze. Die Erforschung solcher Therapien sowie die Übernahme der Kosten sind wesentlich.
Die Behandlung von Endometriosepatient*innen adäquat entlohnen
Die Anamnese und Behandlung von komplexen, chronischen Krankheiten ist aufwendig und bedarf einer sprechenden Medizin, die die notwendige Kommunikation zwischen Ärztin oder Arzt und Patient*in berücksichtigt. Ärztliche Gespräche müssen nach ihrem realen Aufwand geltend gemacht werden können.
Die Stimme der Selbsthilfe stärken
Betroffene selbst können viel zur Lösung von Problemen beitragen. Ihre Stimme im Vorfeld von Gesetzesinitiativen, im Gemeinsamen Bundesausschuss und anderen Gremien muss mehr Nachdruck bekommen.
Doch es stellt sich die Fragen, was müssen wir tun, um mehr auf die Situation von Betroffenen aufmerksam zu machen und die bestehenden Mängel in der Behandlung und Versorgung, der Forschung und Mitsprache zu beseitigen. Und was kann die Politik/können Politiker*innen tun, um die Mängel zu beseitigen.
Zu diesen Fragen bringen wir Patient*innen, Ärzte und Politiker*innen ins Gespräch.
Unsere Diskussionsgäste:
Martina Stamm-Fibich, MdB

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Martina Stamm-Fibich absolvierte von 1981 bis 1983 eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten. Ab dem Jahr 1989 war Sie im Bereich Healthcare bei der Firma Siemens in Erlangen tätig. Als Betriebsrätin arbeitete sie in den Bereichen Schulungen, Vertriebsunterstützung sowie Marketing und Kommunikation. Seit 1994 ist Martina Stamm-Fibich Mitglied in der SPD. Über die Landesliste Bayern im Wahlkreis Erlangen zog Stamm-Fibich in den Deutschen Bundestag ein. Sie ist ordentliches Mitglied in den Ausschüssen für Gesundheit und Petitionen. Im Ausschuss für Gesundheit ist sie zuständig für die Berichterstattung der Themen Kinder- und Jugendmedizin, Medizinprodukte, Arznei-, Heil- und Hilfsmittel sowie Patientenrechte. Im Ausschuss für Petitionen ist Martina Stamm-Fibich als stellvertretende Ausschussvorsitzende zuständig für den Bereich Gesundheit und Petitionen aus Bayern.
Maria Klein-Schmeink, MdB

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Maria Klein-Schmeink (Jahrgang 1958) ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages (Bündnis 90/Die Grünen). Sie ist Ordentliches Mitglied des Bundestagsausschusses für Gesundheit und seit der 18. Legislaturperiode Gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Maria Klein-Schmeink studierte Soziologie, Politikwissenschaften und Pädagogik (Mag. Soziologin). Sie sammelte langjährige Erfahrungen in leitender Funktion in der Erwachsenenbildung. Danach wirkte sie als Wissenschaftliche Referentin in der Grünen Landtagsfraktion in Nord-Rhein-Westfalen. Zum war die Soziologin für drei Ratsperioden im Stadtrat von Münster tätig.
Dr. Georg Kippels, CDU

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Dr. Georg Kippels absolvierte 1985 sein erstes Staatsexamen in Köln und 1989 sein zweites Staatsexamen in Düsseldorf. Schon vor seinem Studium der Rechtswissenschaften trat er im Jahr 1980 in die CDU ein. Seit 1989 ist er selbstständig als Anwalt in Bedburg tätig. Er promovierte 1990 in Köln. In den Deutschen Bundestag zog er 2013 ein. Dort ist Dr. Georg Kippels als Ordentliches Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und als Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit tätig.
Er ist ebenfalls stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Angelegenheiten der Europäischen Union. Dr. Georg Kippels ist in Bedburg-Mitte Stadtverordneter und war dort ebenfalls als Ortsbürgermeister tätig. Er ist unter anderem stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU von Rhein-Erft.
Prof. Dr. med. Stefan Renner (MBA)

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Prof. Dr. Stefan P. Renner studierte von 1994 bis 2000 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin. 2001 promivierte er und ein Jahr später erhielt er seine Approbation als Arzt. Seine medizinischen Schwerpunkte umfassen die Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin sowie die gynäkologische Onkologie. Bis Oktober 2017 war Prof. Dr. Stefan Renner als leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor an der Frauenklinik Erlangen, als wissenschaftlicher und klinischer Leiter des Universitäts-Endometriosezentrum Franken und als wissenschaftlicher und klinischer Leiter des gynäkologischen Universitäts-Krebszentrums Franken tätig. Seit Ende 2017 ist er Chefarzt der Frauenklinik der Kliniken Böblingen am Klinikum Sindelfingen-Böblingen. Außerdem hält Prof. Renner Vorlesungen im Bereich Gynäkologie und Geburtshilfe zu Urogynäkologie, Endometriose, Endometriumkarzinom sowie Endometriose und Myome.
Prof. Renner engagiert sich für die Information und Aufklärung über Endometriose, wie jüngst in einem Gespräch mit dem Radiosender SWR 1.
Dr. med. Sebastian D. Schäfer

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Dr. med. Sebastian D. Schäfer ist Leitender Oberarzt und Leiter des Endometriosezentrums am Universitätsklinikum Münster, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Er forscht unter anderem zu Adhäsionen bei Endometriose, zur Klassifikation der Endometriose, zur Diagnostik der Adenomyosis und Diagnostik der Darmendometriose. Dr. Schäfer ist unter anderem Kongresssekretär des 14. Endometriosekongress deutschsprachiger Länder.
Dr. Sebastian Daniel Schäfer leitet das Endometriosezentrum am Universitätsklinikum in Münster. Er studierte Medizin von 1999 bis 2005 an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster. Nach einem praktischen Jahr in Paris erhielt er 2005 seine Approbation als Arzt. Zwei Jahre später schloss er erfolgreich seine Dissertation an der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms Universität Münster ab. Von 2006 bis 2011 absolvierte Dr. Sebastian Schäfer seine Facharztausbildung in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Münster. Seit 2009 leitet er die Endometriosesprechstunde und ist als stellvertretender Leiter des klinisch-wissenschaftlichen Endometriosezentrums des Universitätsklinikums Münster tätig. In seiner Funktion als leitender Oberarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum wirkt er seit 2015 und seit 2017 auch als Facharzt für Gynäkologische Onkologie. Er ist Mitglied in verschiedenen Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften, die sich mit Endometriose auseinandersetzen.
Bianca Bierschneider

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Bianca Bierschneider engagiert sich seit vielen Jahren für und in der Endometriose-Vereinigung Deutschland. Seite drei Jahren ist sie Vorstandsmitglied und seit 2019 Vorstandsvorsitzenden. Bianca Bierschneider vertritt die Endometriose-Vereinigung Deutschland sowohl intern, als auch extern. Dafür koordiniert Bianca Bierschneider die Vorstandstätigkeiten, die Mitarbeiterentwicklung und ist Ansprechpartnerin für die Geschäftsführung sowie die haupt-/ehrenamtliche Mitarbeiter*innen. Als Vorstandsvorsitzende gestaltet sie die professionelle Entwicklung der Organisation sowie die Förderung der politischen Arbeit im Verein mit. Außerdem fungiert sie als verantwortliche Vorstandsfrau für den Bereich Zertifizierung und Qualitätsmanagement und deren Neustrukturierung im vergangenen Jahr. Bianca Bierschneider ist selbst von Endometriose betroffen. Daher liegt ihr die Arbeit der Endometriose-Vereinigung Deutschland sehr am Herzen.
Nadja Männel

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Nadja Männel ist Endometriosebetroffene. Seit 2017 gehört sie dem Vorstand der Endometriose-Vereinigung Deutschland an und hat hier seit 2019 die Funktion der Schatzmeisterin und des Vorstands Finanzen. Die gebürtige Leipzigerin, lebt seit mehreren Jahren in München. Hier leitete sie von 2016 bis 2020 eine Selbsthilfegruppe. Nadja Männel ist auch als Beirat der bayerischen Landeshauptstadt München für den Bereich Selbsthilfe (Sozialreferat) tätig. Hauptberuflich ist sie Sales Manager in der IT.
Moderation: Claudia Stamm

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Claudia Stamm arbeitet als Journalistin beim Bayerischen Rundfunk. Sie setzt sich seit vielen Jahren vor allem für die Belange von Frauen ein und für eine vielfältige und offene Gesellschaft. Claudia Stamm war Abgeordnete für die Fraktion Bündnis90/Die Grünen, später fraktionslos, im Bayrischen Landtag, bevor sie 2017 die Mut-Partei gründete. Claudia Stamm lebt in München und hat zwei Kinder.